
Ruhestandsplanung: Wann Sie Ihr Depot auf Ausschüttung umstellen sollten
Hinweis: Dieser Text wurde mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz erstellt.
Wann sollte man eigentlich damit anfangen, das Portfolio von thesaurierend auf ausschüttend umzustellen?
Holger Knaup: Der richtige Zeitpunkt ist nicht erst im letzten Jahr vor Rentenbeginn, sondern etwa fünf bis sieben Jahre vorher. So hat man genug Zeit, Marktphasen zu nutzen, steuerliche Effekte zu glätten und sich an den neuen Cashflow zu gewöhnen. Wer zu spät umschichtet, läuft Gefahr, zu ungünstigen Kursen verkaufen zu müssen oder hektische Entscheidungen zu treffen. Das Ganze sollte weniger als ein kurzer Vorgang und mehr als ein schrittweiser Prozess verstanden werden.
Wie genau sollte man dabei vorgehen?
Holger Knaup: Zunächst sollten Sie Ihren Einnahmenbedarf realistisch ermitteln, also klären, wie hoch der monatliche oder jährliche Ausschüttungswunsch ist. Dann analysieren Sie Ihr bestehendes Depot, um zu sehen, welche Positionen thesaurierend sind und ersetzt werden könnten. Der nächste Schritt ist, passende ausschüttende Alternativen auszuwählen, die zu Ihrem Risikoprofil passen. Danach setzen Sie den Umbau in mehreren Tranchen über einen längeren Zeitraum um, um das Risiko ungünstiger Zeitpunkte zu reduzieren. Zuletzt überwachen Sie die Ausschüttungen und passen sie bei Bedarf an. Gerade in den ersten Jahren ist etwas Feintuning normal.
Was ist steuerlich zu beachten?
Holger Knaup: Ein zu schnelles, vollständiges Umschichten kann steuerlich nachteilig sein. Denn beim Umbau müssen Kursgewinne versteuert werden. Daher kann es sinnvoll sein, die Verkäufe auf mehrere Jahre zu verteilen. Wir würden empfehlen, jeden Einzeltitel genau zu überprüfen: Ist ein vollständiger Verkauf hier sinnvoll? Wie viel Gewinn muss versteuert werden? Oder sollte ich lieber nur einen Teil verkaufen? Auch Transaktionskosten sollten berücksichtigt werden.
Ist es überhaupt sinnvoll, das Depot umzubauen, oder wäre es besser, nach und nach Anteile zu verkaufen und von diesen Erlösen zu leben?
Holger Knaup: Beide Ansätze haben ihre Berechtigung. Der psychologische Vorteil ausschüttender Titel ist, dass das Einkommen sich „planbar“ anfühlt, ohne dass man verkaufen muss. Ökonomisch kann ein planmäßiger Entnahmeplan aus thesaurierenden Anlagen genauso effizient sein. Oft ist er steuerlich sogar vorteilhafter. Für manche ist der Gedanke, dass der gesamte Besitz an die Nachkommen weitergegeben werden kann, ohne dass vorher Teile verkauft wurden, das bessere Gefühl. Für viele ist eine Mischlösung aus beiden Ansätzen ideal.
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Welche Wertpapiere sollten bei einem Umbau dann ins Portfolio?
Holger Knaup: Sicherheit sollte Vorrang haben, aber auf Rendite sollten Sie nicht komplett verzichten. Qualitativ hochwertige Dividendenaktien oder Dividenden-ETFs, Investment-Grade-Anleihen, Unternehmensanleihen mit guter Bonität oder defensive Mischfonds sind typische Bausteine. Der Aktienanteil hängt stark von Ihrer persönlichen Risikobereitschaft ab, sollte aber auch im Ruhestand nicht auf null fallen: Immerhin kann die Lebenserwartung noch 20 bis 30 Jahre betragen.
Welche Fehler sollte man vermeiden?
Holger Knaup: Ein häufiger Fehler ist es, bei Dividendentiteln nur auf hohe nominale Ausschüttungsrenditen zu schielen, ohne die Substanz zu prüfen. Wenn die Ausschüttung nur durch Substanzverzehr zustande kommt, hat man am Ende zwar schöne Kontobewegungen, aber ein schrumpfendes Vermögen. Auch Einzelaktien, die kurz davor sind, ihre Dividende zu kürzen, stellen eine Gefahr dar.
Wer maximale Stabilität möchte, muss stärker in festverzinsliche Anlagen gehen, verzichtet aber auf Wachstumschancen, da qualitativ hochwertige Unternehmen ihre Dividenden häufig über die Jahre erheblich steigern können.
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