
Die sieben Investitionssünden
Die Neurofinanz integriert die Erkenntnisse der Neurowissenschaften mit den Finanzwissenschaften, um die neuronalen Prozesse und damit die menschlichen „Fehl“-Entscheidungen zu entschlüsseln. Die daraus resultierenden sieben Sünden der Geldanlage können Sie vermeiden:
1. Streuung vermeiden:
Investoren, die sich auf Emotionen oder Intuition bei der Aktienauswahl verlassen, erhöhen oft das Portfolio-Risiko aufgrund von Überzeugung und falschem Kontrollgefühl. Diversifikation hilft, individuelle Anlagefehler zu reduzieren und das risikoadjustierte Renditepotenzial zu verbessern. Über 85 Prozent des Erfolgs wird durch eine breite Streuung in der grundsätzlichen Vermögensallokation determiniert und beruht nicht auf hochriskante Portfoliokonzentration.
2. Ausschließlich auf die Heimat setzen
Investoren bevorzugen vertraute Märkte aufgrund der Angst vor dem Unbekannten und der scheinbaren Sicherheit auf lokalen Investitionsmärkten. Diese Voreingenommenheit kann zu ineffizienten Portfolios, erhöhter Marktvolatilität und verpassten Renditechancen führen. Durch das Verlassen dieser Komfortzone und das Eingehen kalkulierter Risiken, können Investoren potenziell höhere Renditen erzielen.
3. Hyperaktiven Handelsmustern unterliegen
Angeheizt durch den Dopaminrausch im Gehirn, streben wir nach stetiger und schneller Belohnung, was das „Power-Trading“ fördert und von langfristigen Zielen ablenkt. Die Neurofinanz-Forschung zeigt, dass diese neurologischen Impulse rationales Entscheiden behindern. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, sollten Investoren langfristige Strategien und strategische Neugewichtungen priorisieren. Hingegen häufiges Handeln dazu führt, irrationale Entscheidungen zu fördern, die wiederum von Emotionen wie Angst und Gier beeinflusst werden. Es gilt: „Viel hin und her macht Taschen leer.“
4. Der Herde hinterherlaufen:
Investoren jagen oft populären Trends aus Angst hinterher, weil Sie meinen hohe Renditechancen zu verpassen. Ein Verhalten, das vom Nucleus accumbens gesteuert wird. Jedoch führt diese Wahrnehmungsverzerrung bei Marktabschwüngen zu panikartigen Verkäufen aufgrund unserer Verlustaversion. Solche prozyklischen Aktionen spiegeln das „Lemminge-Verhalten“ wider und verursachen erhebliche Depotverluste während Marktblasen bzw. Seitwärtsphasen. Um Risiken zu mindern, ist es entscheidend, Gewinne laufen zu lassen und die Verluste bspw. durch Stopp-Loss-Orders zu begrenzen. Die kritische Marktanalyse und flexible Anpassungen im Portfolio sind wichtig Instrumente des Risikomanagements, um Verluste in volatilen Marktphasen zu vermeiden.
5. Dem Trend besinnungslos folgen
Prozyklisches Verkaufen und konträres Kaufen kann vorteilhaft sein. Preisrückgänge bieten Gelegenheiten, Marktanomalien und die damit verbundenen Preisunterschiede zu nutzen. Auf diese Weise können Investoren den Dispositionseffekt vermeiden. Der „Fair-Value“ bietet ein rationales Werkzeug zur Bewertung von Aktienkursen im Verhältnis zur fundamentalen Unternehmenssituation, unabhängig von emotionalen Bewertungen. „Auch die KI-Bäume werden nicht in den Himmel wachsen.“
6. Passiv sein
Investoren dürfen immer überdurchschnittliche Renditen anstreben und sich nicht aufgrund von Bequemlichkeit auf benchmark-orientierte Investitionen ausruhen. Letztlich kehren alle Vermögenswerte zu ihrem „inneren Wert“ zurück, wie die „Mean-Reversion-Theorie“ nahelegt. Historische Erkenntnisse unterstreichen die Natur von Marktkorrekturen nach Perioden der Übertreibung auf Kapitalmärkten. Hier gilt es mit einem aktiven Managementansatz gegen Vermögensverluste anzusteuern.
7. Fehlende Überwachung
Die regelmäßige Überwachung der Investitionen kann zu signifikanten Verlusten führen. Beschleunigte Marktdynamiken durch den massiven Volumenanstieg passiver ETF-Instrumente, die durch verbesserte Konnektivität sowie den technologischen Fortschritt vorangetrieben werden, unterstreichen die Notwendigkeit aktiver Überwachung. Der „Schwarze Schwan“ tritt häufiger auf als wir es wahrnehmen bzw. wahrhaben wollen, was die Notwendigkeit proaktiver Entscheidung und wachsames Monitoring notwendig macht.
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