Der frühe Vogel fängt die Altersvorsorge Teil 4: Die richtige Altersvorsorge vom Berufseinsteiger bis zum 50-Jährigen

Der frühe Vogel fängt die Altersvorsorge Teil 4: Die richtige Altersvorsorge vom Berufseinsteiger bis zum 50-Jährigen


Es gibt keinen Königsweg zum sorgenfreien Ruhestand. Wer ein paar grundlegende Regeln beachtet, kann in jeder Lebensphase fürs sein Alter vorsorgen. Lesen Sie die besten Tipps für Berufseinsteiger, 30-, 40- und über 50-Jährige.
Geschäftsfrau arbeitet mit Smartphone

Berufsanfänger können heute schon sicher sein, dass die gesetzliche Rente oder Pension nicht reichen wird, um im Alter den Lebensstandard zu halten. Trotzdem müssen sie nicht sofort mit dem Sparen beginnen. Es besteht kein Grund zur Hektik und unüberlegten Vertragsabschlüssen.

In dieser Phase haben zwei Dinge Priorität: Keine Schulden für die Altersvorsorge machen und eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Solche Policen sind zwar eine reine Risikoabsicherung, aber trotzdem unverzichtbarer Bestandteil der Altersvorsorge. Leider scheuen viele den Abschluss, weil sie dabei nichts ansparen.

Bei Lebensversicherungen ist dagegen Vorsicht geboten. Berufseinsteiger sollten sich nicht von beeindruckenden Zahlen blenden lassen. Bei Laufzeiten von 30 Jahren lässt sich jedes Produkt hoch rentabel rechnen. Vieler dieser Prognosen sind zu euphorisch dargestellt. Gegen langfristige und unflexible Verträge wie Lebensversicherungen spricht zudem, dass nicht feststeht, wie das Leben weitergeht. Möglicherweise wird das Geld bald gebraucht.

Garantiezins der Lebensversicherer für Neuverträge bis 2019

Quelle: Assekurata

Sinnvoller sind Aktiensparpläne. Leider kommt es dabei immer wieder vor, dass Anleger diese nicht durchhalten. Bei kurzfristigen Schwankungen und Börsenturbulenzen verlieren viele die Nerven und steigen mit Verlust aus. Dabei zahlen sich Anspardisziplin und in späteren Phasen die konsequente Weiterführung der Verträge aufgrund des Zinseszins-Effektes aus. In schwierigen Börsenphasen die Sparraten zu reduzieren, hat sich in der Vergangenheit als nicht erfolgreich erwiesen.

Für junge Sparer, die durchhalten können, sind Aktienanlagen die beste Option. Auf lange Sicht und bei einer breiten Streuung ist das Risiko gering. Einsteiger sollten über ETFs in Indizes investieren. Hier sind die Gebühren vergleichsweise niedrig. Ein weiterer Vorteil: Über Sparpläne ist der Start schon mit kleinen Beträgen möglich.

Wer seine Altersvorsorge immer nur aufschiebt, für den ist es irgendwann zu spät

Vater und Tochter werfen Geld in Sparschwein

Mit Anfang 30 sollten Anleger weiter den Mut besitzen, langfristig in den Aktienmarkt zu investieren. Wir empfehlen unseren Kunden, schrittweise über Sparpläne ein Portfolio aufzubauen. Wer bereits einen ETF-Sparplan abgeschlossen hat, kann die monatliche Sparrate erhöhen.

Wichtig bleibt: Es sollte nur Geld investiert werden, das nach den Lebenshaltungskosten und den Freizeitinvestitionen übrig bleibt. Den Lebensstil für die Altersvorsorge einzuschränken, hat sich nicht als sinnvoll erwiesen.

Vor allem in der Phase der Familienplanung können Riester-Aktienfondssparpläne mit staatlichen Zulagen eine Option sein. Das Geld fließt dabei in der Regel in aktiv gemanagte Fonds. Allerdings sollte hier individuell geprüft werden, ob sich der Abschluss lohnt.

Genutzte Geldanlagen der Deutschen in 2020

Quelle: Verband der Privaten Bausparkassen

Ein wichtiger Baustein für den Ruhestand ist eine betriebliche Altersvorsorge. Arbeitgeber können bis zu 2.856 Euro pro Jahr in eine Direktversicherung einzahlen. Dabei sparen beide Seiten für diesen Teil des Gehalts Steuern und Sozialabgaben. Viele Arbeitgeber bieten dieses Modell an und sind sogar bereit, das Gehalt aufzustocken. In der Regel aber fließt das Geld in Rentenversicherungen. Die sind zwar kein Renditebringer, weil sie vorwiegend in Zinsanlagen investieren. Dafür bieten sie Planungssicherheit: Der Sparer weiß genau, mit welcher monatlichen Rente er rechnen kann.

Möglicherweise steht zu dieser Zeit die Anschaffung einer Immobilie an. Wer in eine Immobilie zur Eigennutzung oder als Investitionsobjekt investieren will, sollte die richtige Balance zwischen Kredittilgung und Sparen finden. Es erscheint wenig sinnvoll, sämtliche verfügbaren Mittel in die Tilgung der Darlehen zu stecken und dafür auf den Aufbau liquiden Vermögens und auf Freizeitinvestitionen zu verzichten.

Mannsitzt konzentriert an Schreibtisch

Mit Anfang 40 ist es Zeit für eine detaillierte Vorsorgeplanung. Jetzt lässt sich in der Regel seriös prognostizieren, wie viel man im Alter von der gesetzlichen Rentenversicherung und zusätzlichen Sparverträgen erwarten darf.

Stellt sich heraus, dass die bisherigen Investitionen nicht ausreichen, um den Lebensstandard zu sichern, ist immer noch Zeit, die Anlagen zu justieren und die Beiträge zu erhöhen. Möglicherweise ist das Gehalt gestiegen oder andere Ausgaben fallen weg. Wer bereits gut aufgestellt ist, sollte weiterhin sparen. So kann ein zusätzlicher Puffer für spätere Jahre aufgebaut werden.

Selbst in dieser Lebensphase sind Investitionen in Aktien sinnvoll. Spätestens jetzt sollten Anleger verstärkt auf eine breite Streuung achten. Wer bisher beispielsweise nur in einen ETF mit europäischen Aktien investiert hat, sollte globale Indizes dazu nehmen – in Form neuer Sparpläne. Anleger, die sich mit einer hohen Aktienquote nicht wohlfühlen, können stattdessen Anleihe-Investments beimischen. – ebenfalls in Form eines ETF-Sparplans. Je nach finanzieller Stärke sind auch Direktinvestments in festverzinsliche Anleihen von Emittenten mit guter Bonität ratsam.

Mann auf Segelboot guckt in die Ferne

Selbst wer bereits jenseits 50 ist, sollte Aktien keineswegs aus dem Vorsorgeplan verbannen. Aufgrund der niedrigen Zinsen ist ein Anteil von mindestens 25 Prozent vertretbar. Wer seine Weichen für einen sorgenfreien Ruhestand noch nicht gestellt hat, kann das jetzt noch mit höheren Aktienquoten nachholen.

Wichtig für Spätstarter: Sie sollten ganz besonders auf die Nebenkosten einer Geldanlage achten. Wenn beim Abschluss Provisionen (Ausgabeaufschläge) von fünf Prozent oder mehr anfallen, ist es bei der kurzen Laufzeit schwierig, das Geld wieder reinzuholen. Fazit: Investieren Sie über Sparpläne in diverse Aktienmärkte in Form von Fonds, ETFs oder Aktien und über längere Zeiträume von mindestens fünf Jahren. Der große Vorteil gegenüber Lebensversicherungen ist, dass sich diese Sparformen jederzeit flexibel anpassen lassen, wenn sich etwa die Lebensumstände wesentlich ändern. Auf jeden Fall aber wird sich Disziplin im Ruhestand auszahlen.

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