Greenwashing: So finden Sie wirklich Nachhaltige Fonds

Greenwashing: So finden Sie wirklich Nachhaltige Fonds


Immer mehr Anleger wollen bei ihrer Geldanlage auch ein gutes Gewissen haben. Nachhaltiges Investieren liegt voll im Trend. Doch leider ist nicht jeder Fonds oder ETF wirklich so grün, wie er angepriesen wird. Was muss ich beachten, um den für mich passenden Fonds zu finden? Das erklärt Portfoliomanagerin Frauke Morwinski im Interview.
Frauke Morwinski ist Portfoliomanagerin bei der Hansen & Heinrich AG

Wie lassen sich wirklich nachhaltige Fonds ausmachen?

Frauke Morwinski: Um nachhaltige Fonds zu erkennen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, unter anderem die Verwendung von Ratings und Siegeln. Zudem kann die Kategorisierung entsprechend der Offenlegungsverordnung der Europäischen Union nützlich sein. Zu beachten ist hier jedoch, dass sich der Fondsanbieter selbst in die jeweilige Kategorie einordnet.

Wie sieht es bei ETFs aus?

Morwinski: Auch bei ETFs können die oben genannten Ratings und Siegel nützlich sein. So wurde erst kürzlich ein ETF mit dem strengen FNG Siegel ausgezeichnet. Je nach Abstufung entsprechend der drei Sterne Einstufung ist das nachhaltige Potential des Fonds einzuschätzen. Wird ein Fonds mit drei Sternen gemäß dem FNG Siegel bewertet, hat er ein höheres Potential eine Verbesserung der Nachhaltigkeit von Unternehmen zu bewirken, als einer der zwei Sterne erhält.

Aktiv oder passiv – was ist bei ESG-Themen besser?

Morwinski: Hierbei gibt es kein Schwarz oder Weiß. Möglichkeiten des Impact Investing, der Stimmrechtsausübung und auch der Themeninvestments bieten beide Fondsarten. Hier ist es wichtig auf die Kostenstruktur der Produkte zu achten, die Risikoeinstufung und die Diversifikation, bzw. das mögliche Klumpenrisiko innerhalb eines Produkts.

Was bringt das nachhaltige Investieren überhaupt? Denn neues Kapital fließt den Firmen ja nicht zu, nur weil Anleger nachhaltige Fonds oder ETFs kaufen.

Morwinski: Hier können aktive Fonds in der Tat einen Mehrwert bieten. Viel verändern lässt sich in der Tat nicht, wenn die Liquidität lediglich in die bereits als nachhaltig eingestuften Unternehmen fließt. Stattdessen kann der aktive Fondsmanager hierbei bewusst in die Unternehmen investieren, die ein Verbesserungspotential in ihrer nachhaltigen Ausrichtung aufweisen. Damit stellt er den Unternehmen Kapital zur Verfügung, um sie bei der Finanzierung ihrer Geschäftsumstellung zu unterstützen. Der Vorteil hierbei ist, dass sich mehrere große Investoren zusammentun können und mit ihren Stimmrechten das Unternehmen hin zu mehr Nachhaltigkeit bewegen können. Als Beispiel sei hier Siemens genannt.

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