
Was bringt die Zukunft? Ein Ausblick auf 2025 für Anleger
Sie kennen sicher den Spruch: „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“ Diese wohl aus Dänemark stammende Weisheit ist genauso lustig wie sie wahr ist. Trotzdem ist es für Anleger wichtig, sich mit dem Blick in die Glaskugel zu beschäftigen. Denn an den Börsen werden letztlich die Zukunftsaussichten gehandelt und selbst für ein Festgeldanlage ist es für die reale Renditeperspektive wichtig, das Zusammenspiel von Inflations- und Zinsentwicklung abzuschätzen. Gerade zum Jahreswechsel haben Prognosen Hochkonjunktur und jeder will wissen, wie es 2025 weitergeht. Welche Krisen werden über uns hereinbrechen, welche positiven Überraschungen wird es geben?
Stabile Struktur, statt punktgenauer Vorhersagen
Darauf gibt es keine Antworten, die zu hundert Prozent eintreffen werden. Niemand kann wirklich in die Zukunft sehen und gerade die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir immer wieder von der Realität überrascht werden – denken Sie nur an die globalen Folgen von Corona oder den Krieg in der Ukraine. Aber gerade diese Beispiele zeigen auch – zumindest in der Rückschau – völlig unvorhersehbar waren sie nicht. Vor Pandemien warnen Experten schon seit vielen Jahren und auch die sich verändernde russische Agenda war kein spontaner Zufall.
Risiken und Chancen zu erkennen und die Wahrscheinlichkeiten für ihr Eintreten abzuschätzen, das ist eine wichtige Grundlage für solide Anlageentscheidungen. Aber für uns gehört noch etwas dazu, nämlich stets die Möglichkeit einzukalkulieren, falsch zu liegen oder doch komplett von Unvorhersehbarem überrascht zu werden. Deswegen setzen wir nie nur auf eine Branche, eine Region, einen Währungsraum und verteilen Anlagen auf verschiedene Formen wie Aktien, Anleihen und Edelmetalle. Denn das alles gleichzeitig auf einmal nichts mehr wert sein sollte, ist dann doch sehr unwahrscheinlich. So eine breit diversifizierte Struktur ist unserer Ansicht nach die bestmögliche Option, Vermögen zukunftssicher aufzustellen.
Megatrends 2025: Digitalisierung und KI nutzen
Trotz aller prognostischen Unsicherheiten gilt es aber auch, Megatrends wie etwa Digitalisierung und das rasante Voranschreiten der Künstlichen Intelligenz nicht auszublenden, sondern positiv abzubilden. Natürlich kalkulieren wir auch politische Entwicklungen mit ein und setzen entsprechende Schwerpunkte oder treffen Vorsorge, um Risiken abzuschwächen. Das Jahr 2025 wird uns hier wohl einiges zu bieten haben.
Stimmungslage nüchtern bewerten
Denn so sehr uns Europäer auch zum Beispiel die Wiederwahl von Donald Trump den Kopf schütteln lässt, zumindest für viele US-Unternehmen ist der Tag der Amtseinführung wohl kein Schreckensgespenst. Die steigenden Börsenkurse zeigen eine klare Erwartungshaltung einer wirtschaftsfreundlichen Politik. Ob sich langfristig die Idee von Steuersenkungen und schuldenfinanzierten Projekten wirklich für Amerika als Segen herausstellt, wird sich zeigen. Irgendwann könnte das zu einer Schwächung der Leitwährungsfunktion des Dollars mit weitreichenden Folgen führen, aber so weit sind wir noch nicht. Oder anders gesagt, die Musik spielt und könnte auch noch eine ganze Weile spielen. Der globale Kampf gegen die Inflation scheint erstmal gewonnen, noch erwarten die allermeisten eher Zinssenkungen der Notenbanken, was die Aktienmärkte erfahrungsgemäß beflügelt.
2025 könnte ein durchaus erfolgreiches Jahr an den Börsen werden. Im Hinterkopf behalten sollte man aber, dass hier schon viele positive Erwartungen im heutigen Kursniveau enthalten sind, das kann bei Enttäuschungen zu kräftigen Schwankungen führen. Während das Verhältnis der Gewinnerwartungen zu den Aktienkursen in Europa eher unter dem langfristigen Durchschnitt liegt, ist das in Amerika gerade andersherum. Theoretisch wären damit europäische Aktien vergleichsweise günstig und US-Werte teuer, gleichzeitig ist aber auch die Stimmungslage auf unserem Heimatkontinent alles andere als positiv.
Politische Unsicherheiten in Europa: Risiken und Chancen
Sowohl in Deutschland als auch bei vielen Nachbarn wie Österreich, Belgien oder Frankreich werden tragfähige Regierungskonstellationen gesucht oder stehen auf der Kippe. Hierzulande wird gar das ganze Geschäftsmodell als Exportnation gerade in deutschen Vorzeigebranchen wie der Automobilindustrie und Chemie hinterfragt. Viele Unternehmen klagen, dass sie im weltweiten Vergleich bei relativ teurer Energie, hohem Lohnniveau und immer umfassenderem regulatorischem Eifer, kaum mehr konkurrenzfähig produzieren können. Deswegen also besser Hände weg von deutschen oder europäischen Aktien?
So einfach ist das nicht, hier gilt es genau den Einzelfall zu prüfen. Denn eine ganze Reihe von Unternehmen haben zwar ihren Sitz hier, produzieren aber an Standorten auf der ganzen Welt. Genauso werden nicht alle US-Unternehmen von Trumps Politik profitieren. Sollte er tatsächlich durch immer höhere Zollschranken einen Handelskrieg mit China riskieren, könnten die Gegenmaßnahmen manche hart treffen. Auch China könnte durch sich abzeichnende Konjunkturprobleme gezwungen sein, nicht nur neue Förderprogramme aufzulegen, sondern sich auch wieder mehr zu öffnen und auf Partnerschaften zu setzen. Das würde wahrscheinlich nicht zuletzt Exportnationen wie Japan und Deutschland zugutekommen.
V-CHECK Video: Finanzmärkte 2025: Das müssen Investoren jetzt wissen
Nach einem starken Jahresauftakt an den Börsen stehen Anleger vor wichtigen Entscheidungen: Die US-Wirtschaft wächst stabil, während Europa mit schwächerer Konjunktur zu kämpfen hat. Doch wie beeinflussen Zinspolitik, Inflation und politische Entwicklungen die Märkte? Marco Hermann, Geschäftsführer der Fiduka Depotverwaltungs GmbH, analysiert die Chancen und Risiken für 2025 und beleuchtet, welche Rolle Aktien, Anleihen und Gold als Bausteine erfolgreicher Investmentstrategien spielen.
Fazit für 2025
Wird das neue Jahr ein gutes Jahr für Anleger? Wir sind vorsichtig optimistisch. Wie eigentlich bei jedem Neuanfang gibt es 2025 Chancen aber auch Risiken, die gilt es, mit Verstand zu nutzen beziehungsweise vorausschauend zu managen. Ja, es gibt viele Felder, in denen es zur Eskalation kommen kann, von der Ukraine bis zur weltweiten Renaissance der Zollpolitik. Aber genauso könnten 2025 auch Friedenslösungen gefunden werden und das Interesse am internationalen Freihandel wieder auf die Agenda kommen. Was passieren wird, kann niemand mit absoluter Gewissheit vorhersagen. Aber sollte man deswegen besser nichts tun und abwarten? Im Zweifel halten wir uns hier an das Prinzip: „Den Kopf in den Sand zu stecken, verbessert eines sicher nicht: Die Aussicht.“ In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein erfolgreiches Jahr 2025.
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