Tourismus: Eine Branche kämpft sich zurück
Die Deutschen zieht es wieder ins Ausland. Im ersten Halbjahr 2023 erwartet der Bundesverband der
Deutschen Luftverkehrswirtschaft ein Sitzplatzangebot in der Größenordnung von rund 78 Prozent des Vor-Corona-Niveaus aus dem Jahr 2019. Die erste größere Reisewelle in diesem Jahr über Ostern zeigte
ein Plus von rund sieben Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau und erreichte 8,8 Millionen Passagiere.
Die Entwicklungen in Deutschland kann man mit kleinen regionalen Unterschieden auf die Welt übertragen. Nach fast dreijähriger Pause sind die Menschen wieder reiselustig. Profitieren dürften davon Reisebüros- und -veranstalter, Hotels, Fluggesellschaften und Kreuzfahrtunternehmen.
Chaos blieb bisher aus
Das Chaos an den Flughäfen aus dem Vorjahr blieb bisher weitestgehend aus. Die Luftfahrtbranche ist zuversichtlich, dass dies im Sommer ebenfalls der Fall sein wird, obwohl die Personaldecke immer noch dünn ist. Aktuell liegt die Zahl der angebotenen Sitzplätze in Deutschland noch zwölf Prozent unter dem Angebot von 2019. Im restlichen Europa ist der Corona-Einbruch praktisch schon ausgeglichen.
ETFs bevorzugen
Der weltgrößte Reisekonzern TUI (ISIN DE000TUAG505) verzeichnet nach eigenen Angaben bislang ein Buchungsniveau, das nur noch vier Prozent unter dem Level des Jahres 2019 lag. Der Konzern geht davon aus, dass die Kunden für den Urlaub erneut tiefer in die Tasche greifen werden. Daher bevorzugen wir für die Erholung der Tourismusbranche europäische oder global anlegende ETFs.
Der Invesco STOXX Europe 600 optimised Travel & Leisure (ISIN IE00B5MJYC95) konnte im laufenden Jahr schon 26 Prozent zulegen und enthält neben den größten Fluggesellschaften Europas auch die bekannten Hotelgruppen Intercontinental (ISIN GB00BHJYC057) und Accor (ISIN FR0000120404), aber
auch der Glücksspielanbieter Flutter Entertainment (ISIN IE00BWT6H894) gehört zu den Top-Holdings.
Der global ausgerichtete HANetf The Travel (ISIN IE00BMFNW783) hat im laufenden Jahr 19,5 Prozent
Performance erreicht. Hier sind auch Kreuzfahrtanbieter in den Top zehn Holdings und insgesamt ist die Ausrichtung stärker auf Nordamerika ausgelegt, die rund 60 Prozent ausmachen.
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