
Sind Trends wie Digitalisierung oder Mobilitätswende Must-haves fürs Spardepot?
Was haben die „Raus-aufs-Land-Bewegung“ und der Homeoffice-Trend mit Vermögensaufbau zu tun? Mehr als viele denken. Denn hier zeigt sich ein grundsätzlicher Wandel unserer Zeit. Während im 19. Jahrhundert im Zuge der Industriellen Revolution die Bauern in die Städte strömten, scheint die Digitalisierung zumindest zu einer teilweisen Umkehr dieser Landflucht zu führen. Früher war es praktisch, möglichst nahe an der Arbeitsstelle zu wohnen. Heute, im Zeitalter von cloudbasierter Zusammenarbeit und Videocalls, ist das in vielen Jobs nicht mehr so wichtig. Natürlich trifft das nicht auf alle Bereiche zu: Ein Klempnerbetrieb kann seine Mitarbeiter nicht alle ins Homeoffice schicken und den Einbau einer Heizungsanlage digitalisieren. Aber ob die Buchhaltung von einem Festangestellten in den Büroräumen erledigt wird oder künftig sogar großteils automatisiert von einer Künstlichen Intelligenz, das wird selbst kleinere Betriebe verändern. Solche Trends gilt es auch bei der Geldanlage einzukalkulieren, denn wer nur auf das Sparbuch setzt, wird die Zukunftsdynamik sicher verpassen.
Im Youtube-Video: Künstliche Intelligenz, Gesundheit & Co.: Wie investiert man in Megatrends, Andreas Glogger?
Ob nun Digitalisierung, KI, Gesundheit oder demographischer Wandel. Die Welt ist voller Trends und Themen, die zumeist auch investierbar sind. Doch wie findet man die passende die Aktie zum Trend Fragen dazu von Börsenmoderator Andreas Franik an Vermögensverwalter Armin Glogger, Geschäftsführer bei GLOGGER & PARTNER.
Zeitalter der Umbrüche
Wir erleben gerade in vielen Bereichen nachhaltige Veränderungen. Das reicht von der Art, wie wir unsere Mobilität gestalten, bis hin zu immer ausgefeilteren Methoden, die die Gesundheit einer älter werdenden Bevölkerung erhalten. In fast allen Bereichen spielt dabei die voranschreitende Digitalisierung sowie die immer stärkere Vernetzung aller möglichen Dinge, gepaart mit dem bisher nur erahnbaren Potenzial der künstlichen Intelligenz, eine zunehmend größer werdende Rolle. Aber was hat das alles mit dem Thema Geldanlage zu tun? Hier könnte die letzte große wirtschaftliche Umwälzung, die oben bereits erwähnte Industrialisierung, ein gutes Beispiel sein. Der immer effizientere Einsatz von Maschinen revolutionierte innerhalb weniger Jahrzehnte viele Produktionsprozesse. Klassisches Beispiel ist hier die Textilfertigung, bei der die Spinnmaschine und der mechanische Webstuhl innerhalb kurzer Zeit die arbeitsintensive Manufaktur ablösten.
Die Industrialisierung führte auf der einen Seite zu vielen sozialen Problemen und wirtschaftlichen Pleiten. Aber auf der anderen Seite ermöglichte dieser Prozess auch vielen Unternehmen den Aufbau neuer Geschäftsmodelle und ist letztlich eine der wesentlichen Grundlagen unseres heutigen Wohlstands. Die Risken sehen, aber auch die Chancen nutzen, das sollten langfristig orientierte Geldanleger aus diesem historischen Rückblick mitnehmen.
Potenzial ins Depot holen
Natürlich kann niemand einfach in die Glaskugel schauen. Aber wer Vermögen über Jahrzehnte in so einer dynamischen Zeit aufbauen möchte, dürfte gut beraten sein, Megatrends nicht zu ignorieren. Vorsicht, welcher der vielen chinesischen Elektroautobauer sich am Ende durchsetzt oder ob vielleicht doch ein deutscher Hersteller noch das Rennen von hinten aufrollt, das wird die Zukunft zeigen. Dass das Thema emissionsfreie Mobilität in den nächsten Jahrzehnten wichtig sein wird, ist dagegen kaum zweifelhaft. Die Nachfrage nach elektronischen Chips und Rechenleistung wird mit zunehmender Digitalisierung und immer stärkerer Nutzung der künstlichen Intelligenz tendenziell weiter steigen. Das lässt sich auch am Aktienkurs des weltweit führenden Prozessor- und Chipproduzenten Nvidia ablesen. Ob sich alle hohen Erwartungen genauso erfüllen, muss sich ebenfalls erst noch zeigen. Ebenso wie Abnehmspritzen heute Hoffnung auf ein Zurückdrängen von Gewichtsfolgeerkrankungen wie Diabetes oder Herzkreislaufproblemen machen und Umsatzblockbuster werden dürften. Welcher Pharmariese sich hier aber am Ende mit welchem Produkt aus der Entwicklungspipeline durchsetzt, ist noch nicht ausgemacht.
Wer in solch wachstumsstarke Bereiche investiert, muss mit Rückschlägen und Kursschwankungen rechnen und wird auch mal daneben liegen. Deswegen ist es gerade in dynamischen Feldern besonders ratsam, sich breit aufzustellen. Statt alles Geld auf einzelne Trendunternehmen zu setzen, empfiehlt sich eine strategische Aufteilung auf viele Wirtschaftsbereiche und Anlageklassen. In einer gut ausbalancierten Vermögensaufteilung sollten Aktien von etablierten Unternehmen aus verschiedensten Segmenten, festverzinsliche Wertpapiere oder auch eine Edelmetallreserve nicht fehlen. Die Chancen von Mobilitätswende, Digitalisierung und Fortschritten im Gesundheitsbereich ganz außen vor zu lassen, ist sehr wahrscheinlich keine gute Strategie. Denn kennen Sie nicht auch jemanden, der von daheim arbeitet, ein eAuto gekauft hat oder mit „Wegovy“-Spritzen abgenommen hat? Warum sollten Sie diese offensichtlichen Veränderungen nicht bei Ihrer Geldanlage als chancenreiche Beimischung nutzen?
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