Corona-Impfstoff: Initialzündung für die Börse

Corona-Impfstoff: Initialzündung für die Börse


Die Einführung eines wirksamen Impfstoffes würde den Börsen enormen Rückenwind geben. Wichtig ist neben der Wirksamkeit auch die Produktionsmenge und Verteilung.

Deutschland hat jüngst seinen nationalen Corona-Impfplan vorgelegt. In Kombination mit der Meldung von BioNTech (ISIN: US09075V1026), wonach bald die Zulassung für den Impfstoff beantragt wird, ist der DAX geradezu explodiert. Für die Börsianer sind viele mögliche Belastungsfaktoren kurzfristig verschwunden. Die US-Wahl ist entschieden, ein Impfstoff kommt und der Brexit spielt keine Rolle mehr. So ist die kurzfristige Denke.

Dass ein guter Impfstoff nur ein Mosaikstein der Erholung der Wirtschaft ist, wird gerne übersehen. Wichtig für weitere Kursgewinne sind eine unveränderte Geld- und Fiskalpolitik sowie das Ende der Handelsstreitigkeiten. Sollte der designierte US-Präsident Joe Biden Richtung China moderatere Töne anschlagen, könnte es zu weiteren Kursgewinnen kommen. Spätestens dann sollten Anleger aber an Verkäufe denken, denn wir haben in keinster Weise eine volkswirtschaftliche Gesamtlage, die der vor der Corona-Zeit entspricht.

Besonders ausgebombte Branchen wie Touristik, Luftfahrt, Öl und Banken profitieren von der Hoffnung auf einen Impfstoff. Lufthansa kann die wirtschaftlichen Folgen derzeit kaum noch tragen. Sie wäre einer der potenziellen Gewinner. Auch Banken bzw. Bankanleihen profitieren von der Hoffnung auf geringere Abschreibungen. Ölwerte haben sich teilweise halbiert, obwohl die globale Ölnachfrage auch im nächsten Jahr stabil sein dürfte, weil Chinas Wirtschaft unverändert stark wächst.

Ein weiterer Profiteur sind Zulieferer für Impfstoffhersteller. Ohne Glasampullen, Kühlbehälter und eine ausgeklügelte Logistik wird ein Wirkstoff nicht in dem notwendigen Tempo verfügbar sein. Nur eine Handvoll von Glasherstellern auf der Welt verfügt über das Know-how und die Produktionskapazitäten, um medizinische Glasampullen in millionenfacher Anzahl herzustellen. Hier ist zum Beispiel der Düsseldorfer Glasampullen Hersteller Gerresheimer (ISIN: DE000A0LD6E6) zu nennen. Die meisten Unternehmen, die man als echte Zulieferer bezeichnen kann, sind mittelgroße Familienbetriebe, die man nicht an der Börse kaufen kann.

Sehr mutige Anleger können sich an Werte wie Lufthansa (ISIN: DE0008232125), Royal Dutch Shell (ISIN: GB00B03MLX29) oder TUI (ISIN: DE000TUAG000) herantrauen. Auch ein ETF auf den europäischen Bankensektor ist ein antizyklisches Investment. Man muss sich nur darüber im Klaren sein, dass jede Negativmeldung zu einem Corona-Impfstoff zu sofortigen heftigen Kursverlusten führen kann.

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