Finanzmarkt und Krisen: Wie Zinsen das Börsengeschehen beeinflussen
In den letzten Jahren scheint eine Krise die nächste zu jagen: Von der Corona-Pandemie über den Krieg in der Ukraine bis zu den jüngsten Konflikten im Nahen Osten. Diese Vielfalt an Krisen könnte leicht als Vorzeichen für ein schwieriges Anlagejahr 2024 gedeutet werden. Doch erfahrene Anleger wissen, dass die Börse langfristig vor allem durch Zinsentwicklungen beeinflusst wird.
Steigende Zinsen machen Anleihen im Vergleich zu Aktien attraktiver und erhöhen die Finanzierungskosten von Unternehmen, was insbesondere Firmen mit geringen Liquiditätsreserven und hohem Kapitalbedarf betrifft. Das vergangene Jahr sah den stärksten Zinsanstieg seit Langem, was in den breiten Aktienindizes zu Verlusten führte. Doch Zinspapiere bergen auch Risiken, wie der starke Wertverlust langlaufender Staatsanleihen zeigt.
Das aktuelle Zinsniveau erscheint jedoch für Anleger attraktiv, insbesondere bei mittleren Laufzeiten zwischen drei und fünf Jahren. Da der Zyklus der Zinserhöhungen nahezu beendet sein dürfte, sind weitere deutliche Zinssteigerungen unwahrscheinlich. Auch Aktieninvestments könnten sich lohnen, da Unternehmen von sinkenden Zinsen und günstigeren Finanzierungskosten profitieren.
Trotz der gegenwärtigen Krisenlage ist eine Aufhellung an den Finanzmärkten zu erwarten. Die hohen Schuldenberge seit der Corona-Pandemie könnten die Notenbanken dazu veranlassen, die Zinsen in den kommenden Jahren zu senken, um die Schuldenlast zu verringern. Die Krisen könnten dabei als Argumente für eine solche Zinssenkung dienen.
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