Sicher verwahrt im Schließfach

Sicher verwahrt im Schließfach


Ob Gold, Pässe, Wertpapiere, Bargeld, Schmuck oder persönliche Erinnerungsstücke – jeder besitzt Wertvolles, das nicht abhandenkommen sollte. Weshalb ein Wertschließfach mehr ist, als ein Lagerort.

Immer mehr Banken ziehen sich aus dem vor Ort-Geschäft zurück und schließen ihre Filialen. Seit der Jahrtausendwende reduzierte sich die Zahl der Bankfilialen um etwa 80 Prozent. Nach aktuellen Studien verschwinden bis 2023 knapp 40 Prozent aller Niederlassungen von Banken und Sparkassen in Deutschland. Damit aber gibt es immer weniger Wertschließfächer, die früher zur klassischen Ausstattung einer Banken- und Sparkassenfiliale zählten. Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach Schließfächern: Google Suchanfragen verzeichneten einen Anstieg um 151 Prozent. Prognosen gehen davon aus, dass der Bedarf weiter wächst.

Selbst für Bitcoins & Co können Wertschließfächer notwendig sein

Dabei erfreuen sich physische Wertgegenstände als Anlagemöglichkeit wachsender Beliebtheit: Wie die Branchenorganisation World Gold Council (WGC) berichtet, stieg die Nachfrage nach Gold von 2020 auf 2021 um zehn Prozent[1]. Besonders in Krisenzeiten fungieren Edelmetalle als Sicherheit – auch wenn sie keine Zinsen abwerfen. Der Umstand der Wertesicherheit gilt natürlich nur, wenn die Edelmetalle so gelagert werden, dass sie jederzeit verfügbar sind. Doch auch andere Anlagen wie Kryptowährungen (Bitcoin, Ether & Co) erfordern gesonderte Speichermedien, auch cold wallets genannt. Die müssen sicher verwahrt werden.

Schwer wiegt die Einbruch-Statistik

Zwar sinkt laut Polizeilicher Kriminalstatistik 2021[2] die Zahl der Einbrüche in Deutschland, doch spielen die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung wie die Homeoffice-Pflicht hinein. Obwohl ein Großteil der Bevölkerung dauerhaft zu Hause blieb, ist die schiere Masse an verübten Delikten in diesem Bereich weiterhin hoch: 54.236 Fälle von Wohnungseinbruchdiebstahl erfasste die Polizei im letzten Jahr bundesweit, also fast 150 pro Tag. Unter Tageswohnungseinbruchdiebstahl, also unbefugtes Eindringen plus Entwendung mit Tatzeit zwischen 06:00 und 21:00 Uhr, verzeichneten die Behörden 20.029 Straftaten. Diebstahl insgesamt in und aus Wohnungen trat in 90.091 Fällen, in und aus Boden-, Kellerräumen und Waschküchen in 100.490 sowie an und aus Kraftfahrzeugen in 208.977 Fällen auf. Hier handelt es sich wohlgemerkt um die vergleichsweise harmlosen Fälle – Raubüberfälle mit unmittelbarer Einwirkung auf die Person erfasst die Statistik nicht.

Garten, Kopfkissen oder Keller keine sichere Stelle für wertvolle Gegenstände

Physische Gegenstände benötigen physische Sicherheit. Von der Aufbewahrung zu Hause, selbst in einem privaten Safe, raten Experten aufgrund der Gefahr von Überfällen in Privathaushalten dringend ab. Wichtige Dokumente wie Wertpapiere, Urkunden, Versicherungsunterlagen und ähnliches bedürfen weit mehr als eines Ordners im Schrank – die eigenen vier Wände quellen über vor Schriftstücken. Wohin also damit?

Schließfach: Bank oder Outsourcing

Sowohl Papiere als auch physische Werte lagern am besten im bewachten Tresor. Da mit den Bankfilialen auch die hergebrachten Wertschließfächer abgebaut werden, bieten Spezialanbieter Kunden eine bankenunabhängige Lösung. Beide Angebote verfügen über Vor- und Nachteile:

Bei Banken lagern die Werte zu einem günstigeren Preis als bei externen Wertschließfachanbietern. Allerdings sind die Kapazitäten begrenzt, wie oben beschrieben sogar rückläufig. Außerdem vermieten die meisten Banken ihre Fächer nur an Bankkunden. Personen ohne Konto bei dieser Bank erhalten keine Chance auf einen freien Platz. Mitbewerber schaffen dagegen neue Kapazitäten statt sie abzubauen, expandieren sogar Deutschlandweit. Diese bieten ferne meist den die Möglichkeit einer digitalen Registrierung und Verwaltung des jeweiligen Faches.

Ein Banktresor gilt als Gipfel der Sicherheit: Eine überdimensionale Tür, Bankpersonal, diverse Schlüssel, die für das Öffnen der Fächer benötigt werden. Dabei verwenden bankenunabhängige Anbieter den gleichen, teilweise sogar einen höheren Sicherheitsstandart. Sogar ehemalige Bankstandorte werden von Spezialanbietern als Niederlassung eingesetzt. Bankfilialen sind nur in der Öffnungszeit mit Personal besetzt, danach stehen hauptsächlich Überwachungskameras zur Verfügung. Externe Anbieter offerieren mitunter Dauerüberwachung mit zertifiziertem Wachpersonal, das rund um die Uhr den gesamten Standort im Auge behält.

Ein zentraler Unterschied sind häufig die Zugangszeiten: Bankfilialen sind an Öffnungszeiten gebunden – und in Krisenzeiten wie z.B. währende des Covid-Lockdowns gar nicht zugänglich. Demgegenüber warten alternative Anbieter mit Robotik auf: Die Hochsicherheits-Standorte ermöglichen durch beispielsweise 3-Faktor-Authentifizierung aus Fingerabdruck, Pin und Chip-Karte autarken 24/7-Zugriff für Kunden, ganz ohne Terminvereinbarung. Über separierte Ausgabeterminals, hinter denen ein Roboter die Fächer transportiert, erhalten die Kunden ihre Wertgegenstände. Eine moderne Tech-Infrastruktur behütet die Kundendaten lückenlos.

Schließfachinhaber bei einer Bank können nur selbst auf ihr Fach zugreifen, weitere Personen können nicht ohne weiteres nicht hinzugefügt werden. Besonders problematisch für Lebenspartner und Familienangehörige. Bankenunabhängige Anbieter, die auf technische Authentifizierung setzen, bieten die Möglichkeit bis zu drei weitere befugte Personen eintragen zu lassen, damit selbst im Notfall wichtige Dokumente und Rücklagen erreichbar sind.

Um Kunden die Vorteile beider Anbieter zur Verfügung zu stellen, kooperieren Banken und Wertschließfachanbieter: Bankkunden erhalten günstigere Konditionen und können gleichzeitig vom Service der neuen Anbieter profitieren.


[1] https://www.faz.net/aktuell/finanzen/world-gold-council-globale-gold-nachfrage-steigt-um-10-prozent-17757732.html

[2] https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2021/PKSTabellen/BundFalltabellen/bundfalltabellen.html?nn=194208

Sie sind auf der Suche nach hilfreichem Expertenwissen rund um die erfolgreiche Geldanlage?

V-CHECK bietet Ihnen regelmäßig unabhängige Tipps direkt in Ihr Postfach.

Jetzt anmelden

Mit unseren Social Media Kanälen bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Sie finden uns auf: Facebook | LinkedIn | YouTube | Instagram | Pinterest