
So schützen Anleger ihr Vermögen vor Inflation

Welche Anlageklasse kann als Inflationsschutz dienen?
Marian Henn: Jeder Vermögensgegenstand, dessen Preis sich im Rahmen der Inflation erhöht, kann als Inflationsschutz verwendet werden. Finanzberater empfehlen dabei in der Regel Sachwerte wie Immobilien, Aktien oder Edelmetalle. Besonders geeignet sind Anlagen, die auch ohne Inflation ein attraktives Investment darstellen. Dazu zählen beispielsweise ausgewählte Qualitätsaktien, die unverändert alternativlos bleiben.

Warum sind Aktien ein Inflationsschutz?
Henn: Manche Unternehmen sind in der Lage, ihre gestiegenen Produktionskosten an die Kunden weiterzugeben. Die Inflation hat auf sie also keinen negativen Effekt. Andere Unternehmen besitzen womöglich Substanzwerte, deren Wert im Maße der Inflation steigt. Ist ein Unternehmen dazu noch solide finanziert ist und besitzt dominante Marktanteile, spricht man von Qualitätsunternehmen. Mit solchen wird man auch ein inflationäres Umfeld gut durchstehen können.
Sollten Anleger auch einen Teil ihres Vermögens in Gold anlegen?
Henn: Eine geringe Anlage in Gold ist für Anleger durchaus denkbar, dann aber in Form physischen Goldes als Absicherung für absolute Extremszenarien. Über sehr langfristige Zeiträume von 50 oder mehr Jahren konnte man mit Gold immer die Inflation ausgleichen, mehr aber auch nicht. Über kürzere Zeiträume wie beispielsweise 10 Jahre können die Ergebnisse deutlich über, aber auch deutlich unter der Inflationsrate liegen. Wir raten daher unseren Mandanten von größeren Goldinvestments ab.
Und welche Alternativen gibt es neben Aktien und Gold noch?
Henn: Aktien und Gold waren bis dato ein guter Inflationsschutz, können aber in naher Zukunft stark schwanken. Sie eigenen sich insbesondere für Gelder, die langfristig nicht benötigt werden. Im kurz- oder mittelfristigen Bereich kann man keine hohen Schwankungen tolerieren. Dort bieten nur noch Liquid Alternatives bei begrenztem Risiko ein ausreichend gutes Ergebnispotential. Liquid Alternatives investieren in spezialisierte Strategien am Kapitalmarkt und können Rendite unabhängig von der Bewegungsrichtung des Marktes erzielen. Diese Strategien waren lange Zeit nur für professionelle Investoren vorbehalten, sie werden aber mehr und mehr auch Privatanlegern zugänglich gemacht.
Je nach Ausprägung können diese Strategien ca. 1,5 bis 5% Rendite pro Jahr erzielen, bei kurzfristigen Schocks am Kapitalmarkt aber auch durchaus mehrere Prozent nachgeben. Wir raten daher zu einer Streuung über mindestens zehn solcher Strategien in einem Portfolio. Da es eine enorme Bandbreite an Alternativstrategien gibt, ist es am besten, wenn man sich hier beraten und bei der Konstruktion eines Portfolios unterstützen lässt. Wir selbst machen genau das in unserem Publikumsfonds ALAP, in dem wir 21 dieser Strategien kombinieren und zusätzlich noch absichern. So haben negative Schocks am Kapitalmarkt kaum noch Auswirkungen auf das Portfolio. Dieses Vorgehen ist einmalig in Deutschland.
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