„Es gibt keine bundesweite Immobilienpreisblase“

„Es gibt keine bundesweite Immobilienpreisblase“


Dominik Noizet, Regionaldirektionsleiter der GLOBAL-FINANZ AG in Stuttgart, erklärt, warum Immobilien eine interessante Sachwertanlage bleiben, aber nicht immer die beste Option sind.

Frage: Haben wir eine Blase am Immobilienmarkt, die zu platzen droht?

Dominik Noizet: Nein, das Preisniveau entspricht im Großen und Ganzen der Nachfrage. Niedrige Zinsen und nahezu Vollbeschäftigung in Deutschland führen dazu, dass Immobilien sehr gefragt sind. Natürlich kann es dazu kommen, dass sich an dieser Situation in Zukunft etwas ändert oder regional die Nachfrage etwa durch Unternehmensschließungen einbricht. Aber für ein plötzliches Platzen einer bundesweiten Immobilienpreisblase insbesondere in guten Lagen gibt es derzeit keine Anzeichen.

Frage: Was ist ein Warnsignal für Hausbesitzer für eine schlechte Lage?

Noizet: Wenn es Hinweise für einen Wegzug gibt, also die Einwohnerzahl einer Region sinkt. Das liegt in der Regel an fehlenden Arbeitsplätzen oder schlechter Infrastruktur. Wozu das dann führt, können wir seit einigen Jahren in den Randgebieten der Neuen Bundesländer beobachten. Gerade im Einzugsgebiet von großen Metropolen wie Stuttgart gibt es dagegen oft in 50 Kilometern Umkreis quasi keine schlechten Lagen mehr.

Frage: Ist die Wahl im September eine Gefahr für Immobilienbesitzer?

Noizet: Manche theoretische Koalition mag Ängste aufkommen lassen, aber wie wir das deutsche politische System kennen, werden Änderungen kurzfristig nur überschaubaren Umfang haben. Gravierende Neuerungen werden wohl eher langfristig und mit ausreichender Vorbereitungszeit beschlossen. Natürlich kann es sein, dass Hausbesitzer in den nächsten Jahren gezwungen sein werden, energetisch zu sanieren oder Leerstände zu nutzen. Die hierfür nötigen Investitionen sollten bei der langfristigen Planung von Immobilienerben miteinkalkuliert werden.

Frage: Ist Betongold der optimale Inflationsschutz?

Noizet: Grundsätzlich gehören Immobilien zu den Sachwerten und können der Geldentwertung in der Regel trotzen. Aber bei dieser Anlageklasse darf der Aufwand für die Instandhaltung, Vermietung und laufende Kosten nicht unterschätzt werden. Hier kann ein Aktiendepot unter dem Strich Kapital oft effektiver vor Wertverlusten schützen.

Frage: Sollten Erben also eine Immobilie behalten oder verkaufen?

Noizet: Das kommt auf die persönlichen Ziele an, aber gerade vermietete Gebäude in guten Lagen sind auch heute ein tolles Erbe, um ein regelmäßiges Einkommen zu beziehen. Wenn es allerdings eher darum geht, eine langfristig hohe Rendite zu erzielen, gibt es attraktivere Möglichkeiten, die sich eher durch einen Verkauf erreichen lassen.

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