Schnäppchenzeit für Ferienhäuser: Corona-Preisvorteil nutzen?

Schnäppchenzeit für Ferienhäuser: Corona-Preisvorteil nutzen?


Eignet sich der Urlaubstraum von den eigenen vier Wänden mit Blick auf das Meer, Berge oder idyllische Landschaften in der momentanen Lage dank Preisrückgängen als Investmentidee?

Haus mit Meerblick statt Aktiendepot? Der Zeitpunkt für so ein Investment könnte in Folge der Corona-Pandemie günstig sein. Das Deutsche Institut der Wirtschaft (DIW) prognostiziert einen Preisrückgang bei Wohnimmobilien in Deutschland von bis zu zwölf Prozent. Im Ausland könnte es im Bereich Ferienwohnung sogar noch mehr Schnäppchen geben. Immobilienstudien prognostizieren in Ländern wie Italien oder Spanien ein Minus von 10 bis 25 Prozent. Aber ist ein Urlaubsdomizil wirklich eine gute Anlageidee?

Vermietung statt Traumverwirklichung

„Viele erwerben ein solches Ferienobjekt, weil sie an diesem Ort gerne Urlaub machen“, sagt Ralph Kinnart, Relationship Manager bei B&K Vermögen GmbH aus Köln. Der statistische Preisrückgang durch die Corona-Zeit hilft dabei aber nur bedingt: „Gerade die in der Saison dauervermieteten Objekte in Top-Lagen, etwa direkt am Strand, sind auch in Krisenzeiten relativ wertstabil“, erklärt der B&K-Vermögensfachmann. Bei vermeintlichen Schnäppchen gilt es, lieber zweimal hinzusehen. „Keinesfalls sollte man sich aus einer Ferienlaune heraus eine Immobilie anschaffen“, rät Andreas Görler, Senior Wealth Manager bei der Wellinvest- Pruschke & Kalm GmbH aus Berlin: „Man sollte mit dem Blick eines Vermieters an die Sache ran gehen.“ Denn ein Urlaubsdomizil als Investment lohnt sich meist nur, wenn die Priorität nicht auf der Eigennutzung liegt. „Der gewählte Ort sollte zumindest eine Vermietung von vier bis fünf Monaten im Jahr erlauben“, erläutert der Wellinvest-Experte. Der Besitzer selbst kommt dann erst in der weniger ertragreichen Nachsaison zum Zuge. Dazu kommt ein nicht zu unterschätzender zeitlicher Aufwand.

Ferientraum mit Folgen

Denn bei einem Ferienhaus gibt es eigentlich immer etwas zu tun und zu erneuern. Gerade bei Objekten im Ausland ist das über eine große Distanz allein kaum machbar. Da braucht es professionelle Unterstützung vor Ort, die Gäste empfängt, Schäden begutachtet und Handwerker mit Reparaturen beauftragt. Das muss in die Gesamtkalkulation einberechnet werden. Nicht unterschätzt werden dürfen zusätzlich die juristischen und steuerlichen Landesunterschiede schon beim Kauf. „Eine spezialisierte, deutschsprachige Anwaltskanzlei vor Ort sollte mit der Abwicklung beauftragt werden“, rät deswegen Andreas Görler. Er empfiehlt, Steuerthemen vorab zu klären. Je nach Land kann zum Beispiel die Grunderwerbssteuer erheblich variieren oder Spekulationssteuer beim Wiederverkauf fällig werden. „Urlaubsimmobilien sind kein Investment für jedermann“, fasst B&K-Anlageexperte Ralph Kinnart zusammen. Bevor über den Kauf eines Ferienhauses nachgedacht wird, sollte das Eigenheim daheim abbezahlt sein und idealerweise ein breit aufgestellter Vermögensmix für die Altersvorsorge Sicherheit bieten. Damit aus dem Ferientraum kein Albtraum wird, sollte zudem eine ausreichende finanzielle Reserve für unvorhergesehene Ereignisse bleiben. Das hat gerade die Corona-Krise deutlich vor Augen geführt.

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