
Vermögensverwalter ist sicher: "Der Goldpreis wird wieder anziehen."

Kann man als Gold-Investor mit einer solchen Entwicklung des gelben Metalls zufrieden sein? Immerhin ist 2022 ein ausgesprochenes Krisenjahr, in dem sich sonstige Rohstoffe viel stärker verteuert haben.
Rainer Beckmann: Gold zahlt zwar keine Zinsen, aber dafür glänzt es seit über 2000 Jahren in seiner Funktion als Vermögensschutz. Daher ist die Frage nach der kurzfristigen Wertentwicklung unseres Erachtens eher zweitrangig. In Zeiten von Krieg, rasant steigender Inflation ist der Werterhalt von Gold ein wesentlicher Aspekt, nachdem das Edelmetall zwischenzeitlich bei mehr als 2000 US-Dollar pro Feinunze lag.
Warum ist der Goldpreis 2022 nicht noch stärker gestiegen?
Beckmann: Aufgrund des multiplen Krisen 2022 sind alle Assetklassen schwach. Die Investoren sind generell zurückhaltend, sodass Gold bislang keinen nachhaltigen Peak erreichen konnte. Wir sehen daher derzeit sogar eine Kaufgelegenheit, da wir der Meinung sind, dass der Goldpreis wieder anziehen wird.
Wie wichtig ist ein sicherer Hafen wie Gold für den Vermögensaufbau und die Vermögenssicherung?
Beckmann: Wenn man sich die massiven Inflationsrisiken, die wirtschaftlichen Disruptionen und die gigantische private und staatliche Verschuldungsquote anschaut, bleibt Gold ein wesentliches Instrument im Vermögensschutz. In einer zinslosen Welt mit einem nie zuvor dagewesenen geldpolitischen Experiment ist dies eine nicht zu unterschätzende Eigenschaft.
Daher wird der Goldpreis eine weitere positive Entwicklung nehmen. Die Bewertungsfrage, ob Gold „zu teuer“ ist, kann also nur mit „nein“ beantwortet werden. Experten halten einen Goldpreis von deutlich mehr als 4000 US-Dollar (3000 Euro) bis zum Jahr 2023 für möglich. Die Tendenz weist deutlich nach oben. Der derzeitige Rückgang bietet unseres Erachtens eine attraktive Einstiegsgelegenheit.
Was halten Sie vom Gold/DowJones-Koeffizienten?
Das ist ein wichtiger Indikator für Goldanleger, der anzeigt, wie viele Unzen Gold notwendig sind, um den Aktienkorb einmal abzubilden. Je höher der Wert der Dow-/Gold-Ratio liegt, desto besser bewertet ist der Index im Vergleich zu Gold. Derzeit liegt er bei rund 17, während man im Jahr 2000 mit einem Anteil des Dow Jones noch 38,65 Unzen Gold kaufen konnte. Das heißt: Je niedriger das Dow-/Gold-Ratio, desto teurer ist Gold im Vergleich zu den wichtigsten US-Aktien. Derzeit sind die Korrekturen an den Märkten aber so groß, dass der Wert unseres Erachtens etwas verzerrt ist.
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