Mischfonds: "Die meisten erzielen eine schlechte Rendite"

Mischfonds: "Die meisten erzielen eine schlechte Rendite"


Jeder der an der Börse investiert, will sie haben: Die richtige Mischung aus Aktien, Anleihen, Gold & Co. Ein Mischfonds verspricht genau das für seinen Anleger zu gewährleisten. Finanzexperte Marian Henn ist jedoch der Meinung, es gibt weitaus bessere Alternativen. Welche Gefahren er in Mischfonds für Anleger sieht und welche Alternativen er vorschlägt, erklärt er im Interview.
Marian Henn ist Partner bei Allington Investors AG in Bad Homburg

Mischfonds sind in Deutschland beliebt – wie erklären Sie sich das?

Marian Henn: Mischfonds verleiten zu dem glauben, das Beste aus zwei Welten zu bekommen. Ein ansprechender Wertzuwachs bei weniger Risiko. Die Mehrzahl der Mischfonds erzielt aber im Vergleich zu einer festen Benchmark eine unterdurchschnittliche Rendite.

Welche Vorteile bieten die Produkte?

Henn: Wer die Wertpapierauswahl auf ganz wenige Wertpapiere konzentrieren möchte, dem bietet der Mischfonds in der Tat einen Vorteil in Form von weniger Komplexität. Auch der Umstand, dass man zwischen den Asset-Klassen nicht selbst umschichten muss, kann als Vorteil empfunden werden.

Welche Nachteile stecken in Mischfonds?

Henn: Bei einem aktiven Managementansatz muss der Anleger einen Vertrauensvorschuss mitbringen, da die Anpassung der Anlageausrichtung intransparent ist. Passive Mischfonds dagegen sind in der Regel zu teuer.

Die Gebühren für Mischfonds sind oft hoch, lohnt sich das Geld?

Henn: Nun, wenn jemand partout keine eigenen Anlageentscheidungen treffen möchte, sind die Kosten vertretbar. 

Einen Mischfonds könnte man theoretisch auch selber bauen, etwa mit einem ETF und einer sicheren Zinsanlage – wäre das eine gute Strategie oder eher nicht? Warum?

Henn: Die laufende Kostenersparnis wird bei bis zu 0,7% p.a. liegen. Dagegen entstehen aber Transaktionskosten, wenn ein regelmäßiges Re-Balancing stattfindet oder eine andere Form der regelbasierten Umschichtung.  

Welche Alternativen gibt es aus ihrer Sicht für diese Produkte?

Henn: Das Problem für alle Strategien dieser Art ist das aktuelle Nullzinsumfeld, das Anleihen zu einer unattraktiven Anlageklasse macht. Wenn man an Alternativen denkt, muss man also in erster Linie an Alternativen für Anleihen denken. Wir nutzen für den konservativen Teil von Portfolios ein breit diversifiziertes Portfolio aus konservativen Alternativstrategien – kurz ALAP – das auch als Fonds erhältlich ist. 

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