Fonds- und ETF-Sparpläne lohnen sich auch 2023

Fonds- und ETF-Sparpläne lohnen sich auch 2023


Die wohl einfachste Art mit der Geldanlage zu beginnen sind ETF-Sparpläne. Aber ist das nicht schon veraltet? Auf keinen Fall meint der Frankfurter Vermögensverwalter Michael Craatz.
raatz ist Senior Mandantenbetreuer der Hansen & Heinrich AG, Standort Frankfurt am Main
Michael Craatz ist Senior Mandantenbetreuer der Hansen & Heinrich AG in Frankfurt am Main.

Lohnt sich ein Fonds- oder ETF-Sparplan noch?

Michael Craatz: Ja, dies lohnt sich immer. Unabhängig, ob man ratierlich und regelmäßig Vermögen aufbauen oder eine Fälligkeit oder einen Verkaufserlös aus einem bestehenden Depot reinvestieren möchte, ist ein Sparplan sinnvoll. Man kann so das Risiko des Timings etwas reduzieren, die Chancen des Aktienmarktes und den Cost-Average-Effekt langfristig für sich nutzen. Mithilfe des Effekts können Anleger/innen die Rendite ihrer regelmäßigen Einzahlungen in einen Sparplan erhöhen. Sagen wir zum Beispiel ein Anleger investiert monatlich 100 Euro in einen Sparplan und kauft dafür regelmäßig Fondsanteile. Wenn der Preis je Anteil bei 50 Euro liegt, bekommt er dafür 2 Stück. Fällt der Kurs des Fonds auf 25 Euro nutzt der Anleger die Schwächephase für sich und erwirbt statt 2 Stück nun 4 Stück. Bei niedrigen Kursen erhalten Anleger/innen mit einem festen Sparbetrag mehr Anteile, während bei steigenden Kursen weniger Anteile gekauft werden. Dadurch entsteht der Effekt eines günstigeren Durchschnittskurses gegenüber bei einer bestimmten Anzahl an Anteilen, die der Anleger monatlich kauft.

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Was ist dabei grundsätzlich zu beachten?

Craatz: Es wird ein Wertpapierdepot benötigt und die Bereitschaft des Anlegers über einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont (3-5 Jahre), trotz möglicher Turbulenzen an den Kapitalmärkten, das Anlageziel nicht aus den Augen zu verlieren. Ein Berater an seiner Seite kann in schwierigen Zeiten helfen, die Ruhe zu bewahren. Im besten Fall kommt dieser proaktiv auf einen zu und steht für Rückfragen zur Verfügung. Wichtig hierbei ist, dass man die Geldanlage im Gesamtkontext betrachtet und beachtet, dass ein gut strukturiertes Vermögen aus verschiedenen Anlageklassen besteht (Immobilien, Aktien, Liquidität, u.v.m.).

Wie viel sollte man sparen?

Craatz: Man sollte so viel investieren, wie viel man nach allen monatlichen Ausgaben (Lebenshaltung, Finanzierungen, Versicherungen) monatlich entbehren kann.

Die aktuelle Sparquote privater Haushalte in Deutschland bis 2021 lag in etwa bei 15%. Zur Anlage dieser Ersparnisse stehen diesen Haushalten vielfältigen Möglichkeiten offen, wie z.B. Fondssparpläne, Vorsorgeprodukte, Bausparverträge oder Versicherungen. Dennoch nutzt der Bundesbürger trotz weiterhin niedriger Verzinsung und einem garantierten reellen Wertverlust nach Inflation nach wie vor Sparbücher oder Tagesgeldkonten, um Geld anzulegen.

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Eine Sparquote bei Mietern von 7% und von 5,5% bei Wohneigentümern ist empfehlenswert. Dieses entspricht zum Beispiel einer monatlichen Anlagesumme bei einem durchschnittlichen Verdiener (2.165 Euro netto gemäß statista.com) eine monatliche Sparrate in Höhe von 150 Euro. Ein Anfang wäre jedoch auch schon mit 50 – 100 Euro gemacht. Hier empfiehlt sich ein Blick auf die individuelle Situation des Sparers.

In was sollte man sparen?

Craatz: Für Einsteiger in eine Kapitalanlage stellen internationale und breitgestreute ETFs (Exchange Traded Funds) eine gute Anlageform dar. Alternativ kann man sich auf die Expertise eines Fondsmanagers oder Vermögensverwalters verlassen.

Erfahrene Anleger können gut auf passive oder aktive Fonds zurückgreifen, die sich auf einzelne Themen spezialisieren: hier genannt z.B. Aktien in Unternehmen, die in Künstliche Intelligenz investieren oder in Nachhaltige Investments.

Und welche Angebote gibt es?

Craatz: Hier gibt es viel Möglichkeiten zu nennen: Entweder eigenständig und sehr kostengünstig über einen Online-Broker, eher kostenintensiv über die eigene Hausbank (einschließlich einer beratungsprotokollpflichtigen Beratung) oder über einen bankenunabhängigen Vermögensverwalter (-berater) ohne Einstiegskosten, wie z.B. Ausgabeaufschläge.


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