
China: Anleger können den vernachlässigten Markt wieder in den Fokus nehmen
von Georg Kroos, Vorstandsvorsitzender der Kroos Vermögensverwaltung AG in Münster
Viele Staaten unterstützten in der Pandemiezeit mit weitreichenden finanziellen Stützungspaketen. In China lag der Fokus auf dem Abbau der Verschuldung, es wurden kaum Konsumanreize gewährt. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der angeschlagene Immobilienmarkt des Landes.
Seitdem die Finanzierungsbedingungen für Immobilienunternehmen Anfang 2021 verschärft wurden, sind die Immobilientransaktionen sehr stark gegenüber dem Höchststand gesunken und die Zahl der Baubeginne ist deutlich zurückgegangen. Dies hat die chinesische Wirtschaft erheblich belastet. Natürlich steht China vor strukturellen Herausforderungen, darunter die hohe Verschuldung des Immobilienmarktes und der Kommunen, anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten und einer ungünstigen demografischen Entwicklung.
Der Trend zur Diversifizierung und Neuausrichtung der Lieferketten stellt viele chinesische Wirtschaftszweige vor Herausforderungen. Zudem besteht in Teilen eine starke Abhängigkeit von der US-Nachfrage und US-Technologie. Doch in vielen aufstrebenden Branchen sind etliche chinesische Unternehmen sowohl in Bezug auf ihre Größe als auch technologisch führend.
Ende des Abwärtstrends ist in Sicht?
In der Vergangenheit hat China immer wieder Phasen mit rückläufigen Aktienkursen erlebt. Nach dem Abschwung folgten an den Aktienmärkten dann aber starke Performancejahre. Die chinesischen Aktienmärkte haben nun drei Jahre lang Verluste verzeichnet und die Geduld der Anleger auf eine harte Probe gestellt. Wir sind der Auffassung, dass die lange Abwärtsphase Gelegenheiten schafft, um in den chinesischen Aktienmarkt zu investieren. Gute Anlagechancen ergeben sich häufig in den schwierigen Phasen. Wir glauben, dass sich die chinesischen Aktienmärkte mittlerweile an diesem Wendepunkt befinden können.

Im Video: „China ist fertig.” Wie meinen Sie das, Philipp Vorndran?
China – immer wieder China! Das ist ein wirklich spannendes Thema an den Kapitalmärkten, denn es gibt viele Facetten zu beachten und zu beurteilen.
- Schwache Wirtschaftsdaten
- Hohe Jugendarbeitslosigkeit
- Wankende Immobilien-Unternehmen
- Der schwelende Taiwan-Konflikt…
Börsenmoderator Andreas Franik hat mit einem Mann gesprochen, der es wissen muss, denn er war gerade in China. Eine Einschätzung aus erster Hand von Philipp Vorndran, Kapitalmarkt-Stratege bei Flossbach von Storch.
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