Pokémon im Portfolio

Pokémon im Portfolio


Alternative Assets boomen. Neben Oldtimern, Wein, Briefmarken, Kunstwerken und teuren Uhren sind in den letzten Jahren Märkte für andere „collectibles“ entstanden. So zahlen Sammler Höchstpreise unter anderem für Boxen ungeöffneter Pokémonkarten, limitierte Sneaker oder alte Lego-Sets. Es scheint, als ob die Preise, die Sammler zu zahlen bereit sind, keine Grenzen mehr kennen. Wer als Anleger davon profitieren möchte, muss sich auskennen oder neue Wege gehen.

Ein fabrikversiegeltes Super Mario Bros-Videospiel wurde im Jahr 2021 für zwei Mio. US-Dollar verkauft. Ein seltener Mercedes 300 SLE Uhlenhaut Coupe hat im Jahr 2022 143 Mio. US-Dollar bei einer Auktion erreicht. Ein neuer Höchstwert für Autos.

Grundsätzlich spricht für solche Alternative Assets, dass sie sich von Schwankungen an der Börse nicht beeinflussen lassen. Fügt man solche Anlageklassen einem Portfolio hinzu, schwankt in der Theorie sein Wert im Zeitablauf weniger. Zudem ist der Markt, auf dem diese Sammlerstücke gehandelt werden, noch nicht so stark reguliert wie etwa der Wertpapierhandel. Das bietet Anlegern mit Marktkenntnis, guten Kontakten und viel Erfahrung einen Vorteil vor anderen Sammlern.

Doch lohnt sich das auch? Der Knight Frank Luxus-Investment-Index zeigt, wie gut sich einzelne alternative Anlageklassen in den letzten zehn Jahren entwickelt haben. Ganz vorne liegt Whiskey mit 373 Prozent, danach Autos mit 185 Prozent und Wein mit 162 Prozent Wertsteigerung. Grundsätzlich
sind diese Anlagen also interessanter als Aktien. Diese kommen im Durchschnitt auf eine Verdopplung alle zehn Jahre.

Blockchain statt Investmentfonds

Bisher ist es jedoch schwierig, an der Wertentwicklung teilzuhaben, wenn man nicht direkt in diese Assets investieren will oder – mangels Expertise – kann. Es gibt zwar immer wieder den Versuch, die einzelnen Themen in Fonds zu verpacken, aber das Angebot ist rar.

Die Blockchain-Technologie eröffnet jetzt neue Möglichkeiten. Der Anbieter Timeless Investments etwa erlaubt es, Anteile an Sammlerstücken in 50 Euro Schritten zu kaufen. Wird beim Verkauf des Stücks eine Wertsteigerung erzielt, wird der Ertrag unter den Investoren aufgeteilt. Die Prüfung der Ware, die Lagerung und die Versicherung übernimmt der Anbieter. Der Investor entscheidet nur, in was er investieren möchte und wie viele virtuelle Anteile er übernimmt. So kann er seine Anlage auf mehrere seltene Stücke verteilen und sein Risiko senken.

Allerdings hält der Sammler sein begehrtes Einzelstück niemals in den Händen. Er profitiert nur von der Wertsteigerung. Zudem kann er die Entscheidung für den Verkaufszeitpunkt bei manchen Investments nur in Abstimmung mit den anderen Investoren treffen, trägt das Risiko von Fälschungen und zahlt Gebühren. Eine staatliche Regulierung gibt es nicht.

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