
Blaues Gold: Nachhaltig in Wasser investieren
Sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen, das ist für über zwei Milliarden Menschen laut den Vereinten Nationen keine Selbstverständlichkeit wie für uns in Deutschland. Bis 2030 sollen hier Verbesserungen erzielt werden, aber dafür sind enorme Investitionen nötig: Die jährlichen Ausgaben müssten auf bis zu 114 Milliarden Dollar steigen, um hier für Abhilfe zu sorgen.
Dabei ist das Thema Wasserversorgung kein Dritte-Welt-Problem. Anfang des Jahres wurde beispielsweise in der Türkei dazu aufgerufen, um Regen zu beten, denn in Istanbul drohte das Wasser auszugehen. In London ist das Leitungsnetz seit Jahren so marode, das rund ein Viertel des Trinkwassers ungenutzt im Boden versickert. Und auch hierzulande ist das kühle Nass dank trockenerer Sommer und von der EU-Kommission monierter Verschmutzung durch intensive Landwirtschaft immer öfter ein Thema. Wasserversorgung ist einer der Megatrends der nächsten Jahre. Davon können Anleger profitieren.
Wachsender Wasserdurst
„Derzeit leben circa 7,75 Milliarden Menschen auf dem blauen Planeten“, sagt Fabian Thaler, Prokurist bei der Starnberger TOP Vermögen AG, „für das Jahr 2050 wird geschätzt, dass diese Zahl auf rund 9,7 Milliarden Menschen ansteigt.“ Diese wachsende Zahl benötige insbesondere Trinkwasser, erklärt der Vermögensverwalter, „daher wird die Versorgung, Aufbereitung und Reinhaltung von Wasser in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen.“ Moralisch ist es nicht immer unumstritten, von solchen Mangelsituationen zu profitieren. „Hier muss man unterscheiden, ob man in Unternehmen investiert, die in der Wasseraufbereitung oder -reinhaltung tätig sind oder ob man in Lebensmittelkonzerne investiert“, erklärt Finanzfachmann Thaler. Wenn Wasserquellen aufgekauft werden, um später teures gelabeltes Trinkwasser zu verkaufen, ist das ethisch fragwürdig. Aber beim Investmentthema-Wasser gibt es ein viel breiteres Spektrum an Möglichkeiten.
Nachhaltige Technologie
„Unternehmen, die sich zum Beispiel auf Sanierung von Wasserinfrastruktur, Trinkwasseraufbereitung oder hocheffiziente Pumpensysteme spezialisiert haben, sind hier nachhaltig interessant“, sagt Claus Walter, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Freiburger Vermögensmanagement. Zusätzlich kann im Ausland auch in private Versorger investiert werden, die sich oft gleichzeitig um die Abwasseraufbereitung kümmern. Das hat einen entscheidenden strategischen Vorteil, „diese Geschäftsmodelle sind oft nicht so stark abhängig von wirtschaftlichen Zyklen, was die Kursentwicklung gerade in schwierigen Zeiten stabilisieren kann“, erklärt Vermögensverwalter Walter.
„Wir mischen seit einigen Jahren für unsere Kunden erfolgreich Fonds unserem Anlagemix bei, die die Einzelrisiken breit streuen und langfristig vom Megatrend Wasser profitieren.“ Die Bereitstellung von sauberem Wasser ist eines der großen Nachhaltigkeitsthemen der nächsten Jahrzehnte. Private Investitionen können ein Beitrag sein, der die dafür nötigen enormen Anstrengungen unterstützt und sich letzten Endes auch einfach als langfristige Option zur Geldanlage rechnen sollte.
Trinkwasserspeicher für die wachsende Weltbevölkerung?

Der neueste UN-Weltwasserbericht warnt davor, dass trotz stetig wachsender Weltbevölkerung die globalen Trinkwasserspeicher kaum ausgebaut werden. Die Reserven für die globale Wasserversorgung in Zeiten einer globalen Klimaerwärmung wird so pro Kopf betrachtet immer schlechter. Es werden massive Investitionen in Infrastruktur und Technologien wie Entsalzungsanlagen nötig sein, um hier gegenzusteuern.
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