
„Investment in existenzielles Grundbedürfnis mit defensiver Stärke “

Herr Walter, warum investieren Sie in Wasser?
Claus Walter: Wir verfolgen das Thema Wasserversorgung schon viele Jahre. In Zeiten von Klimawandel, einer wachsenden Weltbevölkerung und dringend anstehenden Infrastrukturinvestitionen, handelt es sich unserer Ansicht nach um einen Megatrend. Hier müssen jetzt nachhaltig die Weichen gestellt werden, um die Menschheit in Zukunft mit ausreichend Trinkwasser zu versorgen, was unter anderem auch zur Vermeidung von Krankheiten und Konflikten beitragen kann.
Wie bilden Sie das als Geldanlage ab, kaufen Sie bestimmte Aktien?
Walter: Natürlich gibt es hier einzelne Unternehmen, die sehr spannende Technologien zum Beispiel im Analysebereich anbieten. Aber wir nutzen bewusst spezialisierte Fonds, die den Wassertrend breit abbilden. Ziel ist es, langfristig von der hohen Bedeutung des Themas zu partizipieren, ohne abhängig vom Erfolg einzelner Geschäftsideen zu sein. Das entspricht unserer Grundphilosophie, denn wir wollen durch eine strategische Vermögensaufteilung auf viele verschiedene Assetklassen und Branchen Risiken reduzieren und eine stabile Anlageentwicklung ermöglichen.
Trendthemen können erfahrungemäß auch wieder „out“ sein, warum ist das beim Wasser anders?
Walter: Letztlich ist sauberes Wasser ein existenzielles menschliches Grundbedürfnis und der Bedarf ist über Jahre gut prognostizierbar. Gerade wenn es um Milliarden schwere Infrastrukturinvestitionen geht, etwa in viele marode Netze in Europa, die oft 50 und mehr Jahre alt sind, stellt sich nicht die Frage, ob so etwas aus der Mode kommt. Zudem ist das Geschäft der Versorger, die Haushalte mit Trinkwasser beliefern und sich um die Klärung das Abwassers kümmern, quasi alternativlos. Hierzulande ist das in staatlicher Hand, aber im Ausland wird das oft von privaten, börsennotierten Konzernen übernommen.
Welchen Vorteil hat so etwas für Geldanleger?
Walter: Aktien von Unternehmen, deren Geschäftsmodell auf einer Nachfrage beruht, die nur wenig von konjunkturellen Schwankungen abhängt, haben defensive Stärken. Das heißt, gerade in Krisenzeiten, reagieren deren Kurse an der Börse oft stabiler als von sogenannten Zyklikern, die stark von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängig sind.
Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Wasserinvestments nachhaltig sind?
Walter: Wir beachten grundsätzlich immer moralisch-ethische Kriterien bei unseren Anlageentscheidungen, da wir davon überzeugt sind, dass sie letztlich die Grundlage eines nachhaltigen Geschäftserfolgs sind. Deswegen analysieren wir jedes einzelne Investment genau, das gilt auch für die Auswahlkriterien der spezialisierten Fonds, die wir für das Sonderthema Wasser nutzen. Gerade beim Thema nachhaltige Geldanlage raten wir jedem grundsätzlich dazu, genau hinzusehen, ob der eigene Anspruch wirklich erfüllt wird. Nur der Begriff „nachhaltig“ im Namen garantiert das noch lange nicht.
Fünf interessante Unternehmen für Wasser-Anleger
American Water Works (WKN: A0NJ38)
Der Konzern versorgt rund 15 Millionen Menschen in Nordamerika mit Wasser und kümmert sich auch um Klärung von Abwässern.
Essential Utilities (WKN: A2PZEK)
US-Wasser- und Abwasserspezialist mit rund drei Millionen Kunden, der unter anderem marode Rohrleitungen saniert.
Pentair (WKN: A115FG)
Weltweit aktives Unternehmen mit Hauptsitz in London, das unter anderem Reinigungslösungen für Pools, aber auch Trinkwasseraufbereitung und industrielle Filtersysteme anbietet.
Severn Trent (WKN: A0LBHG)
Privatisierter britischer Wasserversorger, der in England und Wales rund 4,5 Millionen Haushalte und Unternehmen abdeckt.
Xylem (WKN: A1JMBU)
Das US-Unternehmen ist einer der größten Hersteller effizienter Pumpen, bietet aber auch unter anderem Technologie zur Analyse von Wasserqualität und Rohrsystemen an.
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