"Themen-Investments sind das Salz in der Suppe!"

Frank Wieser | 26.09.2020

Lesedauer: 2 Minuten

ETF

Anleger, die mit Mega-Trends auf Gewinne hoffen, stehen oft vor der Frage, welche Unternehmen setzen wirklich die Zukunftstrends. Bei Themen-ETFs ist Vorsicht geboten und eher auf hybride Lösungen zu setzen.

Herr Wieser, was halten Sie von Themen-Investments?

Frank Wieser: Themen sind das Salz in der Suppe – allerdings sind viele Themen dem Marketing der großen Fondsgesellschaften geschuldet. Wer kann als normaler Anleger schon sagen, ob ein ETF auf Blockchaintechnologie sich besser entwickelt als ein ETF das Digitalisierung im Fokus hat. Zu bemängeln ist auch, dass viele Themen und die daraus abgeleiteten ETFs quasi willkürlich an den Markt kommen. In den seltensten Fällen sind Themeninvestments volkswirtschaftlich unterlegt, sondern folgen vielmehr dem Gedanken, dass Anleger ein ausgerufenes Thema per se als gutes Investment ansehen. Anleger sollten sich schon in den Themen ansatzweise auskennen bevor sie investieren.

Wie sinnvoll ist es, diese in ETFs zu packen?

Wieser: Am sinnvollsten ist die Abbildung von Themen in aktiv gemanagten Fonds oder zumindest in hybriden ETFs. Reine ETFs, die nur einen Index abbilden sind zwar kostengünstig, haben aber den Nachteil, dass ein Anleger gar nicht beurteilen kann, wann ein Thema wirklich endet und welches neue Thema attraktiver ist. Seit einiger Zeit gibt es hybride ETFs – ein zugrundeliegender Index wird mehrmals im Jahr überprüft und angepasst. So findet zumindest ansatzweise ein aktives Management statt. Preislich sind solche ETFs zwischen aktiv gemanagten Fonds und reinen ETFs anzusiedeln.

Welche Themen-ETFs würden Sie empfehlen, von welchen abraten?

Das überragende Thema der nächsten Jahre wird Nachhaltigkeit und die daraus abgeleiteten Unterthemen sein. Sauberes Wasser für alle, gesunde fleischlose Ernährung E-Mobility dürften im Vordergrund stehen. Auch das junge Thema der Green Bonds – also der ESG-spezifischen Emission von Anleihen – dürfte sich in ETFs wiederfinden. Gerade letzteres Thema wird einen ungeahnten Aufschwung haben, den es trifft den Zeitgeist und Anleger sind zunehmend bereit in solche Vehikel zu investieren. Der „Green Deal“ der EU sorgt da für entsprechenden Rückenwind.

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