„Nur weil DAX-ETF draufsteht, ist das noch keine Erfolgsgarantie!“

„Nur weil DAX-ETF draufsteht, ist das noch keine Erfolgsgarantie!“


Burkhard Wagner, Vorstand bei der PARTNERS VermögensManagement AG aus München erklärt, warum Anleger ihr Vermögen im Blick behalten müssen, egal ob sie auf kostengünstige passive oder teurere aktive Produkte setzen.
Burkhard Wagner, Geschäftsführer der PARTNERS VermögensManagement AG
Burkhard Wagner ist Vorstand der PARTNERS VermögensManagement AG in München.

Ist ein DAX- oder MDAX-ETF ein guter erster Kauf für einen Börsenneuling?

Burkhard Wagner: Große und mittelgroße deutsche Börsenwerte können ein gutes Investment sein. Aber wir empfehlen generell, sich nicht nur auf den Heimatmarkt zu beschränken. Um Risiken möglichst zu streuen und damit die Vermögensentwicklung zu stabilisieren, macht es Sinn, in voneinander unabhängige Märkte, Branchen und Anlageklassen zu investieren.

Aber bringt die DAX-Erweiterung von 30 auf 40 Werte nicht schon mehr Streuung?

Wagner: Insgesamt sind die Umstrukturierungen positiv. Der deutsche Leitindex wird dadurch breiter aufgestellt und ist voraussichtlich repräsentativer für die starke deutsche Wirtschaft. Bisher sind manche Branchen überproportional und andere gar nicht vertreten, das dürfte sich durch die Aufsteiger zumindest etwas verbessern. Anleger sollten jedoch nicht nur auf den Unternehmenssitz in Deutschland achten, sondern globaler denken. Also etwa den weltweiten MSCI World, den europäischen EuroStoxx 50 oder auch Schwellenländer-Indices mit in ein breit aufgestelltes Portfolio nehmen.

Lesen Sie mehr dazu, welche Folgen die DAX-Erweiterung für Anleger mit DAX-ETFs hat.

Verbraucherschützer empfehlen gerne Indexfonds. Kann man damit nichts falsch machen?

Wagner: Ein kostengünstiger ETF kann ein gutes, transparentes Anlagevehikel sein. Aber nur weil zum Beispiel DAX-ETF draufsteht, ist das noch keine Garantie für eine ausgewogene Gesamtstrategie und Erfolg. Anleger sollten sich bei ETFs bewusst sein, dass sie negative Marktbewegungen wie im März 2020 aushalten müssen, ohne dass jemand eingreift.

Also besser doch auf aktiv gemanagte Produkte setzen?

Wagner: Darauf gibt es keine pauschale Antwort, denn viele Fondsmanager schaffen es langfristig nicht, ihren Vergleichsindex zu schlagen und damit die höheren Kosten im Vergleich zu einem ETF zu rechtfertigen. Andere liefern seit Jahren bessere Ergebnisse und sind ganz offensichtlich ihr Geld wert. Deswegen sollten Anleger regelmäßig, mindestens einmal pro Jahr, überprüfen, ob die ursprünglichen Erwartungen erfüllt werden. Ein einzelnes Produkt, um das man sich gar nicht kümmern muss, gibt es leider nicht.

Nutzen Sie als Vermögensverwalter eher ETFs oder aktive Fonds für Ihre Kunden?

Wagner: Das kommt ganz auf den konkreten Fall an. Wir setzen passive Indexfonds zum Beispiel ein, um kostengünstig die Gesamtentwicklung eines kompletten Marktes abzubilden. Aktive Produkte nutzen wir etwa, um in eher unübersichtlichen Märkten wie in Asien zu investieren, da hier Wissen und Erfahrung des Managements besonders wertvoll sind. Für uns sind das jedoch immer nur einzelne Bausteine einer stabil aufgestellten Gesamtvermögensstrategie.

Sie möchten nicht nur in den heimischen Aktienmarkt investieren?

Hier finden Sie Online-Anlagestrategien der PARTNERS VermögensManagement AG.

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