Wachstum jenseits von Technologie

Wachstum jenseits von Technologie


Früher war die Fischzucht dazu da, um temporäre Angebotslücken der Fischereiindustrie zu schließen. Es war deutlich kostengünstiger, die Weltmeere zu befischen. Zu dieser Zeit war die Aquakulturbranche noch mit hohen Risiken behaftet. Nach und nach änderte sich die Lage. Heute treiben viele Faktoren das Wachstum der Aquakultur voran.

Die Überfischung der Weltmeere gab der Fischzucht den Startschuss in eine neue Ära. Aktuell bestehen beispielsweise Befürchtungen, dass die Fischbestände im Schwarzen Meer deutlich schrumpfen werden. Die kommerzielle Fischerei wird zudem für diverse Umweltschäden verantwortlich gemacht. Die Aquakultur ist mehr und mehr gefordert, die entstehenden Angebotsdefizite zu decken.

Die hohe Effizienz der Eiweißproduktion ist bei Zuchtfischen bemerkenswert. Im Gegensatz zu Rindern benötigt man nur einen Bruchteil an Futter, um die gleiche Menge an gesundem Eiweiß zu produzieren. Gerade in der heutigen Zeit kann dieser Aspekt zu einer erhöhten Produktion von Fisch führen, da die Futterkosten in der Tierhaltung durch die inflationäre Preisentwicklung deutlich angestiegen sind. Auch das Bewusstsein für klimaschonende und gesündere Ernährung wird in Zukunft zu einem weiteren Nachfrageschub für Fisch führen. 

Die Kritik über eine Zerstörung der Umwelt durch die Verunreinigung der Fjorde in Norwegen und Chile führt zu neuen Trends in der Zucht. Landbasierte Aquakultur wird als umweltschonende Alternative gesehen. Jüngst wurden in Brasilien Konzessionen für ein großes Offshore-Zuchtgebiet vom Landwirtschaftsministerium freigegeben. Hierbei handelt es sich um die weltweit größte Offshore-Konzession, die von der Firma Forever Oceans zur Fischproduktion genutzt wird. Andere Experten sehen den Trend eher in einer Zucht auf dem offenen Meer. Besondere Zuchtanlagen und Zuchtschiffe sollen die Küstenbereiche vor einer Verschmutzung schützen. 

Doch es gibt Gegenspieler. Veganer Lachs aus dem 3D-Drucker oder Sushi-Lachs aus künstlich gezüchteten Zellen gewinnen Marktanteile, wenn auch von sehr niedrigem Niveau aus. Ob sich diese neuen Praktiken durchsetzen, ist heute noch nicht klar auszumachen. 

Nicht nur Lachsproduzenten verdienen unsere Aufmerksamkeit. Andere Fischarten gewinnen immer mehr Beachtung beim Verbraucher. Wir sehen gute Zukunftschancen bei Kingfish (Gelbschwanzmakrele). Diese Fischart ist deswegen bekannt, weil sie schon lange Zeit beim klassischen Sushi eine feste Rolle einnimmt. Zudem sind viele Luxusrestaurants dankbare Abnehmer. Wie wir aus der Branche hören, sind künftig vermehrt Verkäufe an den klassischen Einzelhandel angedacht. In Europa bewegen sich die Absätze dieser Fischart noch auf sehr niedrigem Niveau. Der Bekanntheitsgrad ist deutlich ausbaufähig. In Australien und Japan erfreut sich die Gelbschwanzmakrele dagegen bereits einer großen Beliebtheit. Die Umsätze sind mittlerweile beträchtlich

Sie sind auf der Suche nach hilfreichem Expertenwissen rund um die erfolgreiche Geldanlage?

V-CHECK bietet Ihnen regelmäßig unabhängige Tipps direkt in Ihr Postfach.

Jetzt anmelden

Mit unseren Social Media Kanälen bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Sie finden uns auf: Facebook | LinkedIn | YouTube | Instagram | Pinterest