Corona-Medikamente und ihre Wirkung auf Aktien

Corona-Medikamente und ihre Wirkung auf Aktien


Rainer Beckmann, Geschäftsführer der unabhängigen Vermögensverwaltung ficon Vermögensmanagement GmbH aus Düsseldorf sieht klare Zusammenhänge zwischen der Corona-Pandemie, Medikamenten zu der Behandlung der Symptome des Virus und dem Aktienkurs der Unternehmen, die diese Medikamente produzieren. Für Anleger bieten sich entsprechend Chancen in einem insgesamt risikoreichen Markt.

Werden spezielle Medikamente neben den Impfstoffen zur Kontrolle von Sars-CoV-2 dauerhaft benötigt werden?

Das ist definitiv der Fall. Aufgrund der Mutationen wird es auf Dauer nicht ausreichen, nur auf die Impfungen zu setzen, zumal gegebenenfalls die notwendigen Impfziele gar nicht erreicht werden. Daher werden spezielle Medikamente von Sars-CoV-2 dauerhaft benötigt. Sie ergänzen die Impfungen, die sicherlich regelmäßig aufgefrischt werden müssen.

Könnte es bei den Aktien deren Hersteller eine ähnliche Rallye geben wie zuvor bei Impfstoffproduzenten im vergangenen Jahr?

Das ist absolut möglich. Die Impfstoffe sind derzeit noch der Game Changer in der Pandemie und werden im Einsatz bleiben. Die Medikamente wiederum werden helfen, dass COVID-19 dauerhaft behandelt werden kann, sodass Anleger von diesen Herstellern profitieren können. Die Formycon AG (ISIN: DE000A1EWVY8 ) aus München beispielsweise arbeitet an dem SARS-CoV-2-Blocker „FYB 207“, das das Eindringen von Corona-Viren in die menschlichen Zellen total verhindert – ein Wundermittel als Ersatz beziehungsweise Ergänzung zu den Corona-Impfstoffen. Erst kürzlich veröffentlichte die Formycon AG gemeinsam mit ihren akademischen Partnern Prof. Dr. Ulrike Protzer, Lehrstuhl für Virologie, und Prof. Dr. Johannes Buchner, Lehrstuhl für Biotechnologie der Technischen Universität München, neue Ergebnisse zur in-vitro-Neutralisierung von SARS-CoV-2-Varianten durch Formycons COVID-19-Medikament. Diese zeigten, dass FYB207 gegen die als besonders ansteckend geltende B.1.1.7 Mutante des Virus eine sogar noch stärkere Wirkung entfaltet als gegen frühere Varianten. Die Aktie steht aktuell bei rund 60 Euro, was äußerst günstig ist, wenn man sich die Entwicklungsmöglichkeiten des Unternehmens anschaut.

Wie können Anleger das Thema Covid-19-Medikamente am besten spielen – über Investments in mehrere Einzelwerte, Pharmaaktienfonds oder ETFs?

Investoren sollten aber genau wissen, was sie wollen. Die beste Strategie ist, sich bestimmte Unternehmen zu suchen und deren Entwicklungen eng zu verfolgen. Dann lassen sich immer wieder langfristig orientierte Titel finden, die noch stark unterbewertet sind. Das ist, neben der Formycon AG, zum Beispiel RedHill Biopharma (ISIN: US7574681034 ), das einen Wirkstoff mit nachgewiesener doppelter entzündungshemmender und antiviraler Aktivität entwickelt hat. Der Wirkstoff zielt auf eine menschliche Zellkomponente ab, die an der Virusreplikation beteiligt ist und ist damit voraussichtlich auch gegen neu auftretende Virusvarianten mit Mutationen im Spike-Protein wirksam. Andere Werte wiederum (beispielsweise Roche (ISIN: CH0012032048) mit dem Arthritismedikament Actemra, das erfolgreich als Entzündungshemmer bei COVID eingesetzt wird) fallen eher mit einer kontinuierlichen, aber eher flachen Wertentwicklung und stabilen Dividendenrenditen auf. Da nur wenige Pharmaunternehmen COVID-19-Medikamente anbieten, sind Fonds oder sogar ETFs nicht die optimale Lösung für Anleger.


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