
Geisterspiele in der Sportindustrie: Adidas, Nike & Co. bereiten sich auf das Leben nach Corona vor
Ware verliert nicht so schnell Aktualität
In der Pandemie wird zum Vorteil, was der Sportindustrie zuletzt als Nachteil ausgelegt wurde: Das Festhalten an den Kollektionszyklen mit einer Frühjahr-Sommer- und einer Herbst-Winterkollektion. So hatten viele Hersteller bis zum Start der Ladenschließungen den Großteil der Kollektionen ausgeliefert.
Einiges wird jetzt davon abhängen, wie schnell die Beschränkungen aufgehoben werden. Öffnen die Geschäfte noch in dieser Saison, stehen die Chancen nicht schlecht, viel Ware abzuverkaufen. Immerhin prognostizieren einige Handelsexperten gerade dem Sportsegment einen Höhenflug nach dem Ende der Einschränkungen. Das Sportsegment dürfte dann davon profitieren, dass Sportkollektionen eine längere Halbwertszeit haben als klassische Mode.
So wirkt sich Corona auf den internationalen Sportfachhandel aus
Während im März die Geschäfte in vielen Ländern zumindest noch ein paar Tage oder Wochen geöffnet waren, bedeutete die Krise im April für die meisten Händler in Europa den kompletten Shutdown. Hatte sich die Talfahrt bei den Umsätzen bereits im März angekündigt, verdüsterte sich im April das Gesamtbild deutlich. Nachdem im März nur 17 Prozent der Händler Umsatzrückgänge um mehr als 80 Prozent zu verzeichnen hatte, war es im April bereits jedes zweite Sportgeschäft.
Nach der Wiedereröffnung ist die Hoffnung auf Nachholeffekte im Sporthandel groß. Viele, die ihre bisherigen Sportarten nicht ausüben können, weil Schwimmbäder, Sportplätze oder Sporthallen noch geschlossen oder beschränkt zugänglich sind, entdecken das Laufen und Radfahren für sich. Es gibt Neueinsteiger, die nur alte Schuhe oder Fahrräder besitzen. Hier rechnen wir weiterhin mit einer starken Nachfrage.
Wo liegen jetzt die größten Risiken, wo sind eher Chancen? Fragen dazu von Börsenmoderator Andreas Franik an Michael Heimrich von der TOP Vermögen AG im Video.
eSports boomt in Zeiten von Corona
Wenn aufgrund des Coronavirus Sportveranstaltungen ausfallen, füllen diese Lücke jetzt eSports-Meisterschaften. Eine Reihe von Spieleentwicklern, die zuletzt mit ihren Meisterschaften wiederholt riesige Arenen gefüllt haben, sagen diese Wettbewerbe jetzt nicht ab, sondern setzen diese online fort. Daraus entstehen neue Chancen für den eSports. Die Spieleplattform Steam hat am 15. März mit 20 Millionen Online- und 6,2 Millionen In-Game-Nutzern eine Rekordzahl an Nutzern erreicht – Tendenz
steigend. Profi-Ligen für Spiele wie League of Legends, Counter-Strike: Global Offensive, Overwatch und Call of Duty haben die Möglichkeit, ihr Publikum zu erweitern, indem sie ihre Wettbewerbe den Zuschauern präsentieren, die sonst lieber die NBA, NFL, Bundesliga oder Fußball Europameisterschaft angesehen hätten.
Aktien, die in der Krise punkten
Aktien von Unternehmen wie Computerspiele-Entwickler Electronic Arts (ISIN: US2855121099), Riot Games (ISIN: KYG875721634 ) oder Activision Blizzard (ISIN: US00507V1098) sowie den Streaming Plattformen Twitch (von Amazon; ISIN: US0231351067), YouTube (von Google; ISIN Alphabet A: US02079K3059) oder Facebook Gaming (ISIN: US30303M1027) können gerade jetzt im Depot von Privatanlegern für Punkte und Siege sorgen. Gleiches gilt für Anteilsscheine wie die des Fahrradhersteller Accell Group (ISIN: NL0009767532) oder dem Fahrradkomponente-Hersteller Shimano ( ISIN: JP3358000002). Shimano müsste auch einem Value-Investor wie Warren Buffet gefallen: Sie brauchen nur einmal zu schauen, mit welcher Gangschaltung Ihr Fahrrad, das Ihrer Kinder oder Ihrer Nachbarn ausgestattet ist und ob Sie zufrieden damit sind.
Mit unseren Social Media Kanälen bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Sie finden uns auf: Facebook | LinkedIn | Twitter | YouTube