
Dividenden-Aristokraten als Altersvorsorge?
Wichtig dabei ist, dass es um die absoluten Dividendenzahlung geht (Zahlung der Dividende an die jeweiligen Aktionäre einer Aktie). Die Dividendenrendite, die das Verhältnis der Dividende zum Aktienkurs angibt, kann dabei durchaus schwanken und auch sinken. Unternehmen, die es schaffen, ihre Dividenden über einen Zeitraum von 50 Jahren kontinuierlich zu zahlen oder zu erhöhen, erhalten den Titel “Dividenden-König.”
Stabile Dividenden für planbare Erträge
Wenn es um die Eignung von Aktien für die Altersvorsorge geht, ist es wichtig zu verstehen, welche Rolle die Stabilität und Planbarkeit der Erträge spielen. Im Gegensatz zu Aktien, die vor allem auf Kursgewinne setzen, bieten dividendenstarke Aktien eine höhere Planbarkeit der Erträge. Dies ist besonders vorteilhaft für Anleger, die aufgrund eines kürzeren Anlagehorizonts keine Zeit mehr haben, potenzielle Kursverluste auszugleichen, und daher auf stabile Erträge angewiesen sind.
Allerdings schränkt die strikte Auswahl dividendenstarker Aktien die Möglichkeit zur Streuung des Risikos ein, da viele potenzielle Aktien direkt ausgeschlossen werden. Dies wiederum begrenzt die Diversifizierung des Portfolios. Aktien mit hohem Kurspotenzial sind zwar riskanter, bieten jedoch langfristig höhere Ertragsmöglichkeiten. Bei Dividenden fallen zudem regelmäßig Steuern an, die bei Kursgewinnen erst am Ende realisiert werden.
Dividendenerträge müssen des Weiteren wieder reinvestiert werden, was zusätzliche Kosten verursacht. Eine mögliche Alternative zur direkten Investition in Dividendenaktien sind börsengehandelte Fonds, sogenannte ETFs. Diese bieten eine breite Streuung und können teilweise die Nachteile ausgleichen. Allerdings gibt es, gemessen an der Beliebtheit von Dividendenaktien, nur wenige ETFs, die speziell diese Nachteile vermeiden.
Langfristige Stabilität trotz unsicherer Marktbedingungen?
Mit dem S&P 500 Dividend Aristocrat Index existiert ein Index, der dieses Segment abbildet. Unternehmen, die in diesem Index vertreten sind, zeichnen sich durch eine lange Tradition stabiler Dividendenzahlungen aus. Um in diesen Index aufgenommen zu werden, muss ein Unternehmen
- im S&P 500 gelistet sein,
- einen Börsenwert von mindestens drei Milliarden US-Dollar haben
- und einen durchschnittlichen Tagesumsatz von fünf Millionen US-Dollar erreichen.
Vor dem Hintergrund stabiler Zahlungen wird der Wertzuwachs des Portfolios – und mögliche Kursverluste – vernachlässigt.
Trotz stabiler Dividendenzahlungen besteht jedoch keine Garantie, dass diese auch in Zukunft aufrechterhalten werden. Dies liegt vor allem an der Unvorhersehbarkeit der Börse und den sich ständig ändernden Marktbedingungen. Außerdem könnte es aus Sicht eines Unternehmens sinnvoller sein, die Zahlungen für Dividenden für Investitionen zu nutzen, um das Geschäftsmodell zu stärken und damit langfristig höhere Dividenden zu erzielen. Aus diesem Grund gelten Dividendenaristokraten (Unternehmen mit einer langen Tradition stabiler Dividenden) bei einigen institutionellen Anlegern als überbewertet, da diese eher auf eine langfristige Anlageperspektive setzen.
V-CHECK Webinar mit Timo Veeneman: Erfolgreich sparen für den Ruhestand: Tipps für jedes Alter!
Die deutschen Sparer verzichten bei der Vermögensbildung häufig auf Aktien. Das ist nicht immer sinnvoll. Aktive Anleger hingegen hängen oft einem anderen Irrglauben an: Sie denken, es komme für den Erfolg vor allem auf das richtige Händchen bei der Aktienauswahl an. Doch viel entscheidender für den Erfolg bei der Geldanlage sind andere Faktoren.
Mit unseren Social Media Kanälen bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Sie finden uns auf: Facebook | LinkedIn | YouTube | Instagram | Pinterest