
Digitalisierung: Der Boom geht erst richtig los

Inwiefern kann Digitalisierung für Unternehmen zum Erfolgstreiber werden, wovon auch Investoren profitieren?
Petra Ahrens: Es ist keine Frage mehr, ob die Digitalisierung für Unternehmen zum Erfolgstreiber wird. Vielmehr sind Unternehmen gezwungen, sich mit dem Ablauf digitaler Prozesse auseinanderzusetzen, um zukünftig international wettbewerbsfähig zu bleiben. Investoren achten verstärkt darauf, ob Prozesse verschlankt werden können, global anwendbar sind und somit Wachstum skalierbar wird.
Allgemein gefragt: Welches Potenzial bietet Digitalisierung für Unternehmen. Stichwort Prozessoptimierung, neue Vertriebskanäle?
Ahrens: Die Digitalisierung und zunehmende Vernetzung der Wirtschaft betrifft alle Branchen. Sowohl große internationale Konzerne der Automobilindustrie als auch mittelständische Handwerksbetriebe profitieren davon. Beispielsweise führt die koordinierte und systematische Analyse großer Datenmengen zu neuen, effizienteren Produktionsabläufen, neue Produkte können entwickelt und neue Vertriebswege erschlossen werden.
Was müssen Unternehmen leisten, um beim Thema Digitalisierung im Wettbewerb nicht das Nachsehen zu haben?
Ahrens: Es gibt große Potenziale im Segment der Innovation und Produktivität, welche schnell umgesetzt werden sollten. Oft boykottieren Unternehmen noch den digitalen Mindset und hängen veralteten Geschäftsmodellen nach. Unternehmen müssen sich daher schnell mit der Umsetzung befassen und sich die internationalen Konzerne als Vorbild nehmen, die sich hier bereits etabliert haben. In Deutschland sehen wir aktuell, welche Konsequenzen es hat, wenn wir in der Telekommunikation oder der E-Mobilität zu langsam sind – und das als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt.
Digitalisierung liegt im Trend. Das heißt auch, dass viele Aktienkurse hier schon heiß gelaufen sind. Bietet das Thema dennoch weiterhin Potenzial?
Ahrens: Die Digitalisierung steht erst am Anfang. Die letzten zehn Jahre waren geprägt von tiefgreifenden Veränderungen. Unternehmen, wie Apple und Amazon sind zu Weltmarktführern geworden. Ich erwarte, dass die kommenden Jahre disruptive Technologien, wie die KI-Indsustrie, Robotik, Elektromobilität etc. die größte Revolution der Wirtschaftsgeschichte bringen.
Arbeiten im Home Office erfordert zusätzliche IT-Sicherheitsmaßnahmen. Wie hoch schätzen Sie die Risiken von Cyberangriffen für Unternehmen ein, welche Folgen haben diese, und wie sollten sich Firmen in puncto Cybersicherheit aufstellen?
Ahrens: Das Risiko von Cyberangriffen wird sicherlich mit der Digitalisierung immer größer werden. Daher bietet das Segment der Cyber-Security ein hohes Maß an Potenzial für Investoren, da es kein Unternehmen geben wird, was sich mit der Sicherung von Daten und Produktion nicht beschäftigen wird.
Was halten Sie konkret von Themen-ETFs wie: Automation & Robotics, Smart City oder Cloud Computing
Ahrens: Anleger müssen sich bewusst sein, dass bei allem Potential in diesen Bereichen es zu enorm hohen Schwankungen kommen wird. Wir nutzen in unserer Vermögensverwaltung daher eher breit aufgestellte und auf mehrere Branchen verteilte ETFs bzw. setzen als sogenanntes >satellite investment< den 10xDNA von Frank Thelen ein.
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