
Die Auswirkungen von Aktienrückkäufen auf Anleger und Märkte
Wenn ein Unternehmen hohe Gewinne erzielt, stehen dem Management verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, wie sie das Kapital am besten nutzen können. Sie können in die Entwicklung neuer Produkte investieren, andere Unternehmen erwerben, Dividenden an die Aktionäre ausschütten oder eigene Aktien zurückkaufen. Einige Experten betrachten Aktienrückkaufprogramme jedoch als Ausdruck von Ideenlosigkeit im Management. Anstatt in Forschung und Entwicklung, Mitarbeiter, Infrastruktur oder soziale Verantwortung zu investieren, werden Aktien zurückgekauft, oft um diese dauerhaft aus dem Umlauf zu nehmen.
Dies hat zur Folge, dass die Anzahl der ausstehenden Aktien reduziert wird, und der Gewinn je Aktie (EPS) steigt. Das Gewinnwachstum scheint besser zu sein, als es tatsächlich ist. Ein einfaches Beispiel verdeutlicht dies: Unternehmen X hat zehn Millionen ausstehende Aktien und erzielt einen Gewinn von 20 Millionen Euro. Der EPS beträgt somit 2,0 Euro. Wenn das Unternehmen eine Million Aktien zurückkauft, sinkt die Anzahl der Aktien auf neun Millionen. Wenn im nächsten Jahr erneut 20 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet werden, beträgt der EPS 2,22 Euro pro Aktie. Es scheint, als sei der Gewinn um elf Prozent gestiegen, obwohl er tatsächlich stagniert.
Obwohl solche Maßnahmen kurzfristig positive Auswirkungen auf den Aktienkurs haben können, gibt es auch Kritiker. Aktienrückkäufe können die Aktionärsdemokratie untergraben, da der Streubesitz verringert wird und das Management mehr Kontrolle über Unternehmensentscheidungen erhält. Darüber hinaus können sie gezielt eingesetzt werden, um Kursentwicklungen zu glätten und den natürlichen Börsenmechanismus zu beeinflussen.
Dennoch gibt es auch Vorteile von Aktienrückkäufen
Neben Kurssteigerungen können sie steuerliche Vorteile bieten, da sie für Investoren steuerfrei sind, im Gegensatz zu Dividenden. Aktienrückkäufe können auch dazu verwendet werden, die Verwässerung von Aktien zu verhindern, die auftreten kann, wenn Mitarbeiteroptionen ausgeübt oder neue Aktienemissionen durchgeführt werden. Sie können auch als positives Signal an den Markt interpretiert werden, dass das Management glaubt, die eigenen Aktien seien unterbewertet, was das Vertrauen der Anleger stärken und den Aktienkurs steigern kann.
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