Deutsche Small- und Midcaps sind eine Chance für Anleger mit Geduld!

Deutsche Small- und Midcaps sind eine Chance für Anleger mit Geduld!


Beim Blick auf die Entwicklungen der letzten beiden Jahre von DAX und MDAX könnte man zu dem Schluss kommen, dass es keinen Sinn macht in Small- und Midcaps zu investieren. Mit einer Outperformance von ca. 30 Prozent lag der DAX klar vorne. Historisch gesehen waren die kleineren Werte häufig erfolgreicher. Also was nun? Kaufen oder nicht kaufen? Es scheint auf den Zeitpunkt anzukommen.

Schauen wir uns die aktuelle Situation an. Nebenwerte gelten im Vergleich zu Standardwerten häufig als höher verschuldet. Durch die in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Zinsen wird dies zum Nachteil. Hier lohnt sich allerdings ein genauer Blick auf Einzelwertebene. Es lässt sich feststellen, dass der Durchschnitt der Midcaps zwar tatsächlich höher verschuldet ist, die Unterschiede der Verschuldung auf Unternehmensebene jedoch extrem sind. Es kommt also auf den Einzeltitel an. Zudem erwartet die Mehrzahl der Marktteilnehmer in den kommenden Monaten sinkende Zinsen. Somit mutmaßlich ein Vorteil für Midcaps.

Auch gelten die Unternehmen des MDAX als zyklischer und damit deutlich anfälliger für konjunkturell schwierige Phasen, wie wir sie aktuell erleben. Aber auch hier lohnt der genaue Blick. Im MDAX finden sich viele „Hidden Champions“. Also echte Weltmarktführer, in der von ihnen besetzten Nische. Damit haben sie eine hohe Marktmacht und starke Margen im Geschäft. Häufig sind sie auch in weniger zyklischen Geschäftsfeldern wie der Medizin oder in der Nahrungsmittelbranche als Zulieferer tätig und somit eher konjunkturresistent.

Die Kombination von stabilem Geschäft, steigenden Gewinnen und sinkenden Kursen von Midcaps sorgt derzeit für eine Besonderheit. Gemessen am KGV ist der MDAX derzeit deutlich günstiger als der DAX. Wachstumsstarke Unternehmen werden an der Börse aber im Regelfall höher bewertet als Standardaktien. Das Verhältnis wird sich wieder umkehren. Es fragt sich nur wann. Und dann haben deutsche Nebenwerte erhebliches Kurspotenzial. Vielleicht ist etwas Geduld gefragt.

Mid Caps hängen Big Caps ab
Die Mega und Big Caps im S&P 500, die als S&P 100 in einem ETF zusammengefasst werden, haben seit der Auflage im Oktober 2000 bis Januar 2024 um 373 Prozent zugelegt. Die mittelgroßen Aktien auf den Plätzen 101 bis 500 (Mid Caps) haben in dieser Zeit 562 Prozent zugewonnen. Vor allem in den langen Aktienaufschwüngen – 2003 bis 2008 sowie 2009 bis 2019 und 2020 bis jetzt – hat der Mid Cap-ETF stärker zugelegt als der ETF mit den Schwergewichten der US-Börse

V-CHECK Video: Aktien-Rally DAX vs. MDAX: Darum können Small & Mid Caps nicht mithalten

Deutsche Aktien sind auf Rekordjagd. Der DAX eilt von Allzeithoch zu Allzeithoch. Allerdings: die kleinen und mittleren Werte im SDAX und MDAX hinken noch immer hinterher. Die globale Präsenz großer Unternehmen und deren Standhaftigkeit gegenüber internationalen Krisen stellen für kleinere Unternehmen Herausforderungen aber auch Chancen dar.

Deutsche Nebenwerte sind nicht zu unterschätzen

Bleibt die Frage, ob im aktuellen Umfeld von minimalem Wachstum und politischer Unsicherheit überhaupt eine Anlage in deutschen Werten sinnvoll ist oder ob ausländische Titel nicht die bessere Alternative sind. Darauf gibt es eine Antwort: Die Mischung macht’s. Zudem sollte man beachten, dass deutsche Nebenwerte im Verhältnis zu den internationalen Konkurrenten besonders günstig sind. Gleichzeitig erwirtschaften Sie einen hohen Anteil ihrer Umsätze im Ausland. Sie sind also nur teilweise von konjunktureller Schwäche in Deutschland betroffen.

In der Konsequenz halten wir deutsche Nebenwerte für kaufenswert. Die Frage ob besser ein aktiv gemanagter Fonds gegenüber einem ETF präferiert werden sollte, beantworten wir mit einem klaren „ja“. In einem heterogenen Markt kann ein Fondsmanager eine echte Outperformance gegenüber dem Marktdurchschnitt erreichen.

Im Video: Crash, Korrektur oder eine neue Hausse: Was kommt nach der jüngsten Aktien-Rally, Thomas Freiberger?

Es war ein wirklich starkes erstes Aktien-Quartal 2024. Doch durch die jüngste Aktien-Rally stellen sich viele Anleger nun die Frage: Steigen die Kurse weiter, gibt es eine Korrektur oder gar einen Crash? Wie sollte man sich am besten positionieren? Antworten von Vermögensverwalter Thomas Freiberger, Geschäftsführender Gesellschafter der Thomas Freiberger Vermögensverwaltung im Gespräch mit Börsenmoderator Andreas Franik.


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