Der Gesundheitsmarkt bietet große Chancen

Der Gesundheitsmarkt bietet große Chancen


Ist der Boom des Gesundheitsmarktes bereits gebrochen oder eignet sich die Pharmaindustrie für zukunftsorientierte Investments? Diese Frage beantwortet Rainer Beckmann, Gründer der ficon Vermögensmanagement GmbH, Düsseldorf, im Interview.
Rainer Beckmann ist Geschäftsführer der ficon
Rainer Beckmann, Geschäftsführer der unabhängigen Vermögensverwaltung ficon Vermögensmanagement GmbH in Düsseldorf

Erwarten Sie, dass der Index weiter steigt oder erscheint das Kurspotential vorerst ausgereizt?

Rainer Beckmann: Der Gesundheitsmarkt befindet sich weltweit in voller Bewegung: Die Gesundheitsausgaben allein in Deutschland beliefen sich laut dem Statistischen Bundesamt im Jahr 2018 auf 390,6 Milliarden Euro. Das entspricht mehr als zwölf Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das globale Umsatzvolumen der Gesundheitsindustrie wird auf mehr als vier Billionen US-Dollar pro Jahr geschätzt. Die Tendenz ist steigend. Bis 2030 werden die OECD-Länder im Schnitt voraussichtlich rund 10,2 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Gesundheitskosten aufwenden, 1,4 Prozentpunkte mehr als bisher. Daher hat die Pharmaindustrie langfristig weiteres Potenzial und eignet sich für zukunftsorientierte Investments.

Sollten Anleger mit einem ETF auf den Index setzen oder sollten sie statt in den breiten Pharmamarkt, in aktiv gemangte Fonds oder ausgewählte Einzeltitel investieren?

Beckmann: Investoren sollten genau wissen, was sie wollen. Denn auch wenn immer mehr Pharma- und Biotech-Unternehmen schon lange am Markt sind und substanzstarke Geschäftsmodelle vorweisen, sind viele Aktien immer noch eher als Wachstumswerte einzustufen. Das Risiko von Rückschlägen ist natürlich da. Die beste Strategie ist, sich bestimmte Segmente innerhalb von Healthcare zu suchen und die Entwicklungen eng zu verfolgen. Dann lassen sich immer wieder langfristig orientierte Titel finden, die noch stark unterbewertet sind. Andere Aktien wiederum fallen eher mit einer kontinuierlichen, aber eher flachen Wertentwicklung und stabilen Dividendenrenditen auf. Dazu gehören beispielsweise die Pharmakonzerne Roche (ISIN: CH0012032113) und Novartis (ISIN: CH0012005267). Das müssen Anleger strategisch entscheiden, welchen Weg sie einschlagen wollen. Somit bieten sich Sektor spezifische aktive Fonds oder Einzelaktien eher als Indizes.

Welche Einzeltitel bieten Ihrer Meinung nach derzeit das interessanteste Chance-Risiko-Verhältnis?

Beckmann: Eine interessante Nische sind Generika beziehungsweise Biosymilars, wie sie beispielsweise die Formycon (ISIN: DE000A1EWVY8) AG aus München entwickelt. Das Unternehmen arbeitet daran, die derzeit drei weltweit umsatzstärksten Biopharmaka zu ersetzen. Das Management erwartet die Zulassung des Lizenzantrags für das Biosymilar „FYB201“ (Referenzprodukt: Lucentis) im dritten Quartal. Darüber hinaus arbeitet die Formycon AG an dem Produkt „FYB 207“, das das Eindringen von Corona-Viren in die menschlichen Zellen total verhindert – ein Wundermittel als Ersatz beziehungsweise Ergänzung zu den Corona-Impfstoffen. Zuletzt hat eine Studie gezeigt, dass das Medikament eine breite neutralisierende Wirkung gegen SARS-CoV-2-Viren aufweist. Die Aktie steht aktuell bei rund 53 Euro, was als günstig erscheint, wenn man sich die Entwicklungsmöglichkeiten des Unternehmens anschaut. Die Formycon AG gilt auch als potenzielles Übernahmeziel für Pharmakonzerne.

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