Anlagestrategie: Das müssen Sie 2022 über Dividenden wissen

Anlagestrategie: Das müssen Sie 2022 über Dividenden wissen


Wie können Anleger im Jahr 2022 am besten von Dividenden profitieren? Welche Unternehmen bieten die höchsten Dividenden? Wie sieht es mit Dividendenwerten weltweit aus? Besser Aktien kaufen oder Fonds bzw. ETFs? Welche Unternehmen, Branchen und Länder sind in Zukunft Interessant? Wir haben einige unabhängige Experten gefragt. Vermögensverwalterin Petra Ahrens blickt hier gerne in die Schweiz, Frankreich und die USA.
Petra Ahrens ist Vorständin der MAIESTAS Vermögensmanagement AG in Köln

Was können Dividendenanleger von 2022 erwarten?

Petra Ahrens: Im Jahr 2022 sollten Anleger nicht mit Dividendenkürzungen rechnen müssen. Tendenziell können eher höhere Dividenden als in dem Vorjahr erwartet werden.

Wie sieht es mit Dividenden-Einnahmen außerhalb des deutschen Aktienmarktes aus: Welche Unternehmen, Branchen und Länder sind spannend?

Ahrens: Spannend sind vor allem Titel aus den USA, welche sich häufig im Konsumbereich finden lassen und täglich benötigt werden, wie zum Beispiel der Weltmarktführer für Mundhygiene Colgate (ISIN: US1941621039), der größte Einzelhandelskonzern in den USA Walmart (ISIN: US931142EG45) oder die allseits bekannte Procter & Gamble (ISIN: US7427181091). Eine weitere interessante Branche ist der Bereich Lebensmittel. Hier ist zum Beispiel der Weltmarktführer für Gewürzmittel McCormick (ISIN: US5797801074) zu finden.

Auch in der Schweiz finden sich interessante Werte aus dem Bereich Pharma und Food, namentlich Roche (ISIN: CH0012032113), Novartis (ISIN: CH0012005267) und Nestlé (ISIN: CH0038863350).

In Frankreich hingeben dominieren Unternehmen aus dem Bereich Luxusgüter, zum Beispiel LVMH (ISIN: FR0000121014), L´Oreal und Hermes (ISIN: FR0000052292).

Was gilt es steuerlich bei Dividendeneinnahmen im Ausland zu beachten?

Ahrens: In diesem Bereich gibt es je nach Land eine andere Regelung, die bestenfalls individuell mit dem Steuerberater besprochen werden sollte. Verlangen ausländische Behörden eine Quellensteuer von bis zu 15%, muss der Anleger keine höhere Belastung als bei deutschen Aktien tragen, beispielsweise bei japanischen Werten.

Wie können Anleger am besten von Dividenden profitieren – durch Einzelaktien, Fonds oder ETFs?

Ahrens: Das ist immer stark abhängig davon, wie viel Zeit in die Strategie investiert werden soll. Eine aktive Strategie, welche fein säuberlich die guten Dividendenzahler raussucht, erfordert einen hohen Zeitaufwand oder sollte an einen Vermögensverwalter delegiert oder in einen Fonds investiert werden. ETF´s bieten sich für Anleger mit einem Grundsatzwissen im Finanzbereich an. Kurzfristige Ausschläge nach unten, ohne kalte Füße zu bekommen, sollten von den Anlegern ausgehalten werden können.

Welche Dividenden-Fonds oder ETFs sind aus Ihrer Sicht empfehlenswert.

Ahrens: Im Bereich ETFs wäre eine mögliche Option der US Dividend Aristrocrats. Dieser investiert ausschließlich in Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahren stetig die Dividende erhöhen.

Ist ein Unternehmen mit einer hohen Dividendenrendite automatisch ein Aktienkauf?

Ahrens: Hierbei handelt sich um einen weitverbreiteten Trugschluss. Die Dividendenrendite richtet sich nach dem Aktienkurs des Unternehmens. Beispiel: Aktienkurs 50€, Dividende 1€ = Dividendenrendite: 2%. Fällt der Kurs des Unternehmens auf 35€, steigt somit die Dividendenrendite auf 2,86%, ohne eine Dividendenerhöhung. Somit können auch schlechte Unternehmen eine hohe Dividendenrendite ausweisen. Ebenfalls bietet die Dividendenrendite alleine keine ausreichende Information über die Herkunft der Dividenden. Im schlechtesten Fall ist die ausgezahlte Dividende höher als der tatsächlich erzielte Gewinn und das Unternehmen muss auf Barmittel zurückgreifen, die für Investitionen gedacht waren oder sogar Fremdkapital aufnehmen, um weiterhin die Dividende zu bedienen.

Woran erkenne ich als Anleger einen dauerhaft guten Dividendentitel und können Sie Beispiele nennen (“Dividendenaristokraten”)?

Ahrens: Ein guter Dividendentitel hat eine lange Unternehmenshistorie und zahlt seit langen Jahren kontinuierlich und unabhängig von wirtschaftlichen Krisen eine verlässliche Dividende aus, die sogar regelmäßig erhöht wird. Allerdings sollte das Unternehmen sich nicht auf der Vergangenheit ausruhen, sondern auch zukunftsorientiert arbeiten. Ein weiteres sehr gutes Anzeichen sind Unternehmen, an denen die Gründerfamilie große Anteile des Unternehmens hält und somit auch eigenes Interesse an einer attraktiven Ausschüttung hat. Ein gutes Beispiel ist Walmart aus den USA.

Welchen Anteil machen Dividenden am Börsenerfolg aus?

Ahrens: Eine pauschale Aussage ist hier schwer zu treffen und hängt sehr davon ab, wie der jeweilige Index bzw. die jeweilige Strategie allokiert ist. Wird der Fokus eher auf Wachstumsunternehmen gelegt, macht die Dividende einen sehr geringen bis gar keinen Anteil am Börsenerfolg aus. Ist das Portfolio etwas konservativer ausgerichtet, kann die Dividende durchaus einen Drittel der erwarteten Rendite erzielen.


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