
Aktien: Wer gewinnt das Renditerennen - Value oder Growth?
Bei Value-Aktien handelt es sich um Unternehmen, deren Aktien gemessen an Fundamentalindikatoren wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) unterbewertet sind und die sich in eher arrivierten Märkten wie Konsum, Energie, Automobilwirtschaft oder Banken wiederfinden. Die Gewinne dieser Unternehmen sind in der Regel konstant, da das Geschäftsmodell meist eine solide Basis bildet. Aufgrund dieser Stabilität sind keine hohen Investitionen in Anlagen erforderlich, um das Geschäft weiterzuführen. Anstatt Investoren durch mögliche Kurssteigerungen zu locken, bieten Value-Unternehmen eine höhere Dividendenrendite. Historisch betrachtet liegt die Rendite von Value-Aktien zudem über den Renditen von Growth-Aktien.
Vermögensverwalter Wolfgang Juds im V-CHECK Podcast: Wie finde ich die richtige Aktie?
Das Deutsche Aktieninstitut ermittelte, dass 2022 fast 13 Millionen Menschen in Aktien, Aktienfonds oder börsennotierten Indexfonds, sogenannte ETFs investiert waren. Das sind 830.000 mehr als im Vorjahr. Diese Anlegerinnen und Anleger sind auf der Suche der der „richtigen“ Aktie. Doch wie findet man die? Wolfgang Juds, geschäftsführender Gesellschafter der Credo Vermögensmanagement GmbH in Nürnberg rät im V-CHECK Podcast, auf Qualität zu setzen.
Bei Growth-Aktien setzen die Investoren auf das zukünftige Ertragspotenzial, das über dem Marktniveau liegt. Insbesondere Unternehmen aus der Technologie-Branche gehören in diese Kategorie. Aufgrund des enormen Wachstums von Technologietiteln in den vergangenen Jahren weisen die Growth-Aktien einen wesentlich höheren Kursertrag auf. Der Boom bei Aktien von technologisch führenden Unternehmen in den USA wie Nvidia (ISIN: US67066G1040), Microsoft (ISIN: US5949181045), Meta (ISIN: US30303M1027), Apple (ISIN: US0378331005) und Alphabet (ISIN: US02079K3059) befeuerte zudem den Einstieg von Anlegern, die eher nicht an der Börse aktiv sind oder zumindest weniger risikofreudig investieren. Bei den aktuellen Bewertungen stellt sich die Frage, wie lange dieses KGV in der Zukunft noch fortgesetzt werden kann. Growth-Unternehmen investieren einen beträchtlichen Teil ihres Gewinns, um ihr Wachstum aufrecht zu erhalten – entsprechend gering ist die Dividendenauszahlung an ihre Aktionäre.
Hinsichtlich der Anlagestrategie gelten Growth-Aktien als anfälliger für Zinssteigerungen, da die erwarteten (Kurs-) Gewinne stärker diskontiert werden müssen. Growth-Aktien haben zudem einen langen Wachstumszyklus hinter sich, der nur durch die Inflation und die folgenden Zinssteigerungen kurzzeitig abgebremst wurde. Vor diesem Hintergrund ist das Wachstum im Growth-Segment im zurückliegenden Jahr umso erstaunlicher. Angesichts einer Konjunkturerholung könnten die defensiven Werte attraktiver werden, da sie von einem steigenden Konsum profitieren.
V-CHECK Video: Risiko-Minimierung oder besser Performance-Maximierung bei Börsen-Investments?
Fazit
Angesichts des Aufwärtspotenzials des Value-Segments und dem langlaufenden Erfolg von Growth-Aktien scheinen die Vorzeichen derzeit eher für wertbeständige Titel zu sprechen. Das Ausmaß des Potenzials und der richtige Zeitpunkt dafür hängen jedoch von einer Vielzahl von Faktoren ab. Allen voran die Konjunktur und damit einhergehend die Anpassung der Geldpolitik bestimmen die weitere Entwicklung und den entscheidenden Moment. Angesichts der immer noch vorhandenen Unsicherheit sollten Anleger nicht auf eine reine „Entweder/Oder“-Strategie setzen. Mit einer entsprechenden Diversifikation der Anlage kann ein Investor sowohl von dem Potenzial profitieren und ist bei einem Rücksetzer weiterhin abgesichert. Ganz entscheidend ist auch, was der Anleger für sich braucht und welchen Zeithorizont er hat. Wird jetzt oder in Naher Zukunft Vermögen benötigt, oder kann das Geld noch 5 und mehr Jahre weiter arbeiten.
V-CHECK Podcast mit Petra Ahrens: Woran erkenne ich eine gute Aktie
Laut dem Deutschen Aktieninstitut haben im vergangenen Jahre 12,3 Millionen Bundesbürger:innen in Aktien, Aktienfonds und ETFs investiert. Im Vergleich zu 2022 ist die Zahl der Aktieninvestoren aber um mehr als 570.000 gesunken. Wir tun uns also immer noch schwer mit dem Thema Aktien. Warum ist das so und woran erkennt ein Anleger eigentlich eine gute Aktie? Antworten darauf gibt Petra Ahrens, Vorständin der MAIESTAS Vermögensmanagement in Köln.
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