Aktien: Mit diesen Wertpapieren kommen Sie gut durch die Inflation

Aktien: Mit diesen Wertpapieren kommen Sie gut durch die Inflation


Schon seit Monaten bedroht die steigenden Inflation das Vermögen von Tages- und Festgeldsparern. Aufgrund des Krieges in der Ukraine wird sich die Lage noch deutlich verschärfen. Was Sie jetzt tun sollten, um Ihr Erspartes zu schützen und vor allem, welche Aktien interessant sind, erklärt der Münchner Vermögensverwalter Markus Steinbeis im Interview.
geschäftsführender Gesellschafter der Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung GmbH in München
Markus Steinbeis ist geschäftsführender Gesellschafter der Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung GmbH in München.

Welche Aktien und Wertpapiere kommen gut durch ein Umfeld erhöhter Inflation?

Markus Steinbeis: Im derzeitigen inflationären Umfeld fokussieren wir uns auf Unternehmen, die steigende Kosten an ihre Kunden besser weitergeben können als andere. Aufgrund dieser Preissetzungsmacht sind diese Unternehmen nur einem überschaubaren Konkurrenzdruck ausgesetzt. Sie haben einen „Burggraben“ um ihre Geschäftsmodelle errichtet. Das sind etwa Patente, der Zugang zu Rohstoffen, ein Infastrukturprojekt oder eine herausragende Marktstellung. Dieser Schutz durch den Burggraben erhöht die Chancen auf stabile Margen und Gewinne. Es stärkt auch die Fähigkeit, in wirtschaftlichen Krisen zu bestehen.

Was ist mit Gold oder sogar Goldminen?

Steinbeis: Gold sollte als Diversifikation in einem gut strukturierten Portfolio nicht fehlen. Es ist letztlich ein Schutz in der Vermögensanlage gegen die fortschreitende Erosion der Papierwährungen, die bereits im vollen Gange ist.

Goldminen fungieren in einer Phase steigender Goldpreise oft als Hebel. Des Weiteren ist es dem Anleger hier möglich, Anteile an einem Goldvorkommen zu erwerben. Ein gutes Management, gepaart mit einer hochwertigen Substanz der Mine, kann dem Aktionär u. a. durch die Erschließung neuer Goldvorkommen und guten Margen, eine deutliche Überrendite gegenüber der Goldpreisentwicklung liefern. Viele Goldminen sind seit geraumer Zeit hoch profitabel. Durch die gestiegenen Free-Cash-Flows sind sie in der Lage, höhere Dividenden auszuzahlen und gleichzeitig die Verschuldung zu reduzieren.

Was ist mit Investments in Öl?

Steinbeis: Ähnlich attraktiv, wie Gold, erscheinen auf lange Sicht auch Ölwerte. Überzeugende Bewertungen und hohe Free-Cashflows, die meist als Dividenden ausgeschüttet werden, machen den Sektor interessant. Der Prozess der Dekarbonisierung wird in den kommenden Jahren große Mengen an fossilen Brennstoffen benötigen. Zur Produktion von Windrädern und Solarmodulen benötigt man Energie.

Ebenfalls zu erwähnen wäre der Bankensektor, aber die Vorteile von steigenden Zinsen werden von großen strukturellen Problemen überlagert. Insbesondere europäische Banken weisen sich durch schwache Bilanzqualitäten aus. Daneben wird das Geschäftsmodell durch Regulierung und Fintechs stetig angegriffen.

Mit welcher Inflation rechnen Sie selbst in den nächsten Monaten und Jahren?

Steinbeis: Inflationsphasen verlaufen in Schwankungen. Ohne der Invasion Russlands wären in den kommenden Monaten, aufgrund von verschiedenen Basiseffekten, die Inflationsraten rückläufig geworden.

Aufgrund des kriegerischen Konflikts dauert die erste Inflationswelle wohl länger und der Scheitelpunkt sollte höher liegen. In dieser ersten Welle erwarten wir in Euroland Preissteigerungsraten von etwa 7 Prozent. In den USA von etwa 10%. Diese Preiserhöhungen könnten sich aber im weiteren Jahresverlauf etwas abschwächen, obwohl ein hohes Preisniveau wahrscheinlich nicht verlassen wird. Schließlich bedeuten rückläufige Inflationsraten nicht, dass Preise fallen, sondern sie steigen eben nur langsamer.


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