3D-Druck: Da baut sich was auf

3D-Druck: Da baut sich was auf


Vor rund zehn Jahren erreichte der Hype um den 3-D-Druck erstmals seinen Höhepunkt. Börsennotierte Unternehmen waren die Highflyer an Nasdaq und Co. Heute ist von der Euphorie nicht mehr viel zu spüren, obwohl sich die Industrie inzwischen erheblich weiterentwickelt hat. Es lohnt sich, den Markt im Auge zu behalten.

Die Ursprünge der Technologie reichen bis in die 60er- und 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts
zurück. Damals kamen die ersten Ideen für einen 3-D-Drucker auf. 1984 wurde als ältestes patentiertes Fertigungsverfahren die Stereolithografie (SLA) erfunden.

Dennoch erfüllten sich die anfänglichen Erwartungen nicht. Einige der frühen 3-D-Druckunternehmen hatten mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen und mussten ihre Geschäftsmodelle anpassen. Diese Entwicklung spiegelt sich in den Aktienkursen wider. Die Kurse notieren oft nur einen Bruchteil unter den Hochs von 2014.

Der Markt entwickelt sich gerade neu

In den vergangenen Jahren hat sich der 3-D-Druck zu einer interessanten Alternative im Vergleich zu vielen anderen Fertigungsmethoden entwickelt. Aktuell wächst der Markt sehr stark. Zwischen 2017 und 2022 hat er sich nach Schätzungen des Wohlers Reports auf 18 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt. Allein im vergangenen Jahr ist der globale Markt dem Report zufolge um 18,3- Prozent gestiegen. Ähnlich dürfte das Wachstum 2023 und in den Folgejahren ausfallen. Für die USA wird bis 2030 sogar ein jährliches Wachstum von 22 Prozent prognostiziert.

Grundsätzlich gibt es diverse Vorteile, die die 3-D-Druck-Technologie mit sich bringt. So können Formen, die beispielsweise durch Fräsen nicht hergestellt werden könnten, produziert werden. Weitere Vorteile sind kurze Vorlaufzeiten und der Umstand, dass Fehler schnell und beliebig ausgebessert werden können. Auch die Abhängigkeit von Zulieferteilen sinkt. Zudem kann der 3-D-Druck branchenübergreifend eingesetzt werden. Ob in der Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, im Werkzeugbau oder im Bereich der Lifestyle-Produkte – in alle diesen Branchen hat sich diese äußerst flexibel anwendbare Technologie etabliert. So kann in der Medizin das Hüftgelenk exakt an die Anforderungen einzelner Patienten angepasst werden.

Doch es gibt auch Nachteile. Da nahezu alles produziert werden kann, können Konflikte mit dem Patentrecht entstehen. Zudem ist das Ziel, 3-D-Druck in der Massenfertigung einzusetzen, noch weit entfernt. Dafür arbeiten die Geräte noch zu langsam.

Deutsche Unternehmen sind weit vorne

Europäische und vor allem deutsche Unternehmen sind neben den USA führend bei der Entwicklung von 3-D-Druckern. Nach Einschätzung der Wirtschaftsberatung Ernst & Young ist Deutschland hinter den USA weltweit die Nummer zwei.

Die große Frage ist, ob der Durchbruch in der Massenfertigung gelingt. Während der Pandemie nutzten viele Unternehmen die Technologie, um ihre Produktion aufrechtzuerhalten und weiter auszubauen. Zudem sind Drucker und Materialien günstiger geworden. Dies könnte zukünftig dazu führen, dass 3-D-Drucker intensiver und breiter eingesetzt werden. Es lohnt sich also, den Markt im Auge zu behalten.

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