Mit Ausdauer zur erfolgreichen Geldanlage

Mit Ausdauer zur erfolgreichen Geldanlage


Im letzten Teil unserer Interviewreihe "Corinna Geser fragt, Capital-Sternesieger antworten": Vermögensverwalter Wolfgang Juds. Lesen Sie, welche Faktoren entscheidend für eine erfolgreiche Geldanlage sind und warum die Coronakrise kaum Spuren in seinen Kundendepots hinterlassen hat.
Wolfgang Juds ist Geschäftsführer der Credo Vermögensmanagement GmbH in Nürnberg.

Herr Juds, Sie wurden beim Capital-Vermögensverwaltertest in den Kategorien „ausgewogen“ und „chancenorientiert“ jeweils mit der Höchstnote ausgezeichnet. Damit haben Sie gezeigt, dass man auch als vergleichsweise kleine Vermögensverwaltung ganz vorne mit dabei sein kann. Was haben Sie besser gemacht als „größere“ Kollegen?

Wolfgang Juds: Ob wir etwas besser gemacht haben, vermag ich nicht zu beurteilen. Es gibt immer Zeiten, in denen mal der eine und mal der andere Ansatz besser funktioniert. Entscheidend ist, dass wir seit Jahren unseren eigenen Weg konsequent verfolgen und uns auf den Investmentprozess konzentrieren. Dazu gehört, dass ich weiß, was ich als Investor suche. Ich entscheide mich bewusst für eine Sache und verzichte dafür auf eine andere Gelegenheit. Ich kann ja nicht auf allen Hochzeiten tanzen.

Welche drei Erfolgsfaktoren sind für Sie entscheidend für eine erfolgreiche Geldanlage?

Juds: In erster Linie Qualität! In Bezug auf Aktien bedeutet das, dass die Unternehmen ein solides und auf Wachstum ausgerichtetes Geschäftsmodell haben. Die Verschuldung und das Risiko großer und bedeutsamer Fehlinvestitionen in neue Technologien sollten gering sein. Die Unternehmen generieren regelmäßige und nachhaltige Erträge.

Wichtig sind außerdem das richtige Verhältnis von Wert und Preis einer Geldanlage. Diese grundlegende Wahrheit dürfen wir uns immer wieder vor Augen führen, wenn wir an den Börsen außergewöhnliche Kursentwicklungen beobachten. Bestes Beispiel sind derzeit Technologietitel an der NASDAQ wie Amazon, Apple und Facebook. Das sind tolle Unternehmen. Das steht außer Frage! Nur sind die Preise dafür enorm und man muss sich die Frage stellen, ob diese Titel es auf lange Sicht wert sind, so viel für sie zu bezahlen. Auf der anderen Seite nützt es nichts, preiswerte Unternehmen zu kaufen, die niemand mehr braucht. Welchen Sinn hätte es gemacht, vor 100 Jahren in Aktien von Pferdekutschen-Herstellern zu investieren, die heute ihren Zenit längst überschritten haben?

Nicht zuletzt sollten Anleger Ausdauer mitbringen. Auf Sicht von zwei bis drei Jahren lässt sich besser abschätzen, welche Unternehmen die Krise überwinden. Deshalb sollten Anleger besonders jetzt ruhig und entspannt bleiben. Wenn die Anlagedauer auf fünf und mehr Jahre ausgerichtet ist, müssen wir nicht täglich auf die Börsenkurse schauen, da wir von der Qualität unserer Investmententscheidungen überzeugt sind.

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Hat sich diese Ausdauer und Besonnenheit gerade während der Coronakrise für Sie ausgezahlt?

Juds: Auf alle Fälle! Auch wenn es zunächst so schien, dass es an den Aktienmärkten nur noch nach unten geht, sind wir ruhig geblieben. Wir haben zugekauft als es günstig war. Dabei haben wir Goldminen-Aktien und kurzlaufende Anleihen in norwegischen Kronen bevorzugt. Im Rückblick hätten wir noch offensiver sein können. Aber es war ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, wie sich alles entwickeln würde. So sind wir mit einer höheren Aktienquote in die Erholung gestartet. Das hat uns geholfen, aus dem Tal der Tränen rauszukommen. So haben wir die Verluste seit Jahresbeginn fast wieder aufgeholt, obwohl wir bei Schwellenländern über- und in den USA eher untergewichtet sind.

Bislang erschienen in unserer Serie “Corinna Geser fragt, Capital-Sternesieger antworten”:


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