
Teil 2: Der frühe Vogel fängt die Altersvorsorge
Eine besonders smarte Art, die Altersvorsorge langfristig zu verbessern sind Ansparpläne in Aktienfonds oder ETFs. Darauf sind wir bereits im ersten Teil unserer Altersvorsorge-Serie eingegangen. Sparpläne funktionieren aber nicht nur in strukturierten Produkten, sondern auch mit einzelnen Aktien.
Anlegen könnte so einfach sein: Kaufe bei tiefen Kursen und verkaufe bei hohen, lautet die wohl einfachste Börsenweisheit. Das Problem dabei ist nur, niemand kann vorhersagen, wann der Kurs einer Aktie am Tiefpunkt ist und wann sie ihren Höchststand erreicht.
Dieses Problem umgehen Anleger mit einem Aktien-Sparplan. Dabei investieren sie regelmäßig eine feste Summe in eine oder mehrere Aktien. Der Vorteil dabei: Man muss sich um Höchst- oder Tiefstkurse keine Gedanken machen. Dafür sorgt der Durchschnittskosteneffekt (Cost-Average-Effekt).
Wer etwa jeden Monat für 100 Euro Aktien eines bestimmten Unternehmens kauft, erhält bei niedrigen Kursen mehr Anteile des Unternehmens, bei hohen Kursen weniger. Unterm Strich gleichen sich teure und günstige Anteile aus und der Sparer kauft zu durchschnittlichen Kursen ein.
Ein Beispiel: Vier Monate lang werden 100 Euro im Monat investiert. Im ersten Monat ist der Aktienkurs ebenfalls 100 Euro, dann steigt er auf 120 Euro, fällt im kommenden Monat wieder auf 100 Euro und sackt schließlich auf 90 Euro ab. Nach vier Monaten hat der Anleger etwas weniger als vier Anteile des Unternehmens im Depot. Mit 102,50 Euro hat er zwar etwas mehr bezahlt als bei einer Vollinvestition im ersten Monat, er vermeidet aber das Risiko, im zweiten Monat zu einem viel zu hohen Kurs eingestiegen zu sein. Achten müssen Anleger dabei auf die Kaufgebühren. Sie können vor allem bei geringen Schwankungen die Rechnung schnell zunichte machen.
Diese Art der Geldanlage eignet sich sogar für den Aufbau eines breit gestreuten Aktiendepots. Im Januar kaufen Sie beispielsweise für 100 Euro Anteile am Unternehmen A, im Februar vom Unternehmen B und im März vom Unternehmen C. Im April beginnen Sie dann wieder mit Unternehmen A. Somit können Sie sich ein breites Spektrum an Unternehmen in Ihr Portfolio holen. Sollten Ihre Werte dazu noch Dividenden auszahlen, werden diese im besten Fall gleich wieder mit angelegt.
Wer es sich zutraut, kann bei solchen Sparplänen sogar dynamisch investieren. In schwachen Börsenphasen wird der monatlich investierte Betrag moderat erhöht und bei einer drohenden Überhitzung reduziert.
Im Ruhestand kann der Sparplan dann zu einem Auszahlungsplan werden. Monatlich wird ein fester Betrag entnommen, indem die Aktien zu den dann aktuellen Börsenkursen veräußert werden. Der Rest profitiert von eventuell steigenden Kursen und sammelt weiter Dividenden ein.
Wer bei einem langen Anlagehorizont so diszipliniert investiert, leistet mit dem schrittweisen Aufbau eines Aktiendepots einen sehr wertvollen Beitrag zur zusätzlichen Altersvorsorge.
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