
"Wir tappen nicht in die typischen psychologischen Fallen wie Gier oder Angst"

Dr. Christian Funke ist Vorstand und Fondsmanager bei der Vermögensverwaltung Source For Alpha AG.
Herr Dr. Funke, Sie haben beim großen Vermögensverwaltertest von Capital in der Kategorie „chancenorientiert“ mit 5 Sternen die Höchstnote erzielt. Welche Faktoren waren ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Dr. Christian Funke: Wir folgen in unseren Investmententscheidungen nicht unserem Bauchgefühl, sondern objektiven und von der Forschung bestätigten Anlageregeln. Daher tappen wir nicht in die typischen psychologischen Fallen wie Gier oder Angst. Diese Vorgehensweise in Kombination mit der von uns gelebten hohen Kosteneffizienz hat zu dem wiederholt sehr guten Ergebnis geführt.
Auch IVA-Vorstand Dr. Andreas Ritter hat hervorgehoben, dass nicht hohe Renditen sondern sehr gute Produktumsetzung und niedrige Kosten oftmals ausschlaggebend für den Anlageerfolg sind. Wie stellen Sie die Kosteneffizienz in den Kundendepots sicher?
Funke: Generell setzen wir in der Vermögensverwaltung sehr stark auf die Direktanlage in Einzeltitel. Das spart Kosten auf der Produktebene wie beispielsweise Fondsverwaltungskosten ein. Sollte wir doch einmal auf Fonds zurückgreifen, so nutzen wir möglichst günstige Produkte. Etwaige Zusatzvergütungen wie Vertriebsprovisionen geben wir komplett an unsere Kunden weiter. Weiterhin verfolgen wir bei Umschichtungen einen konsequenten Best-Execution-Prozess, um die Wertpapierhandelskosten für unsere Kunden so gering wie möglich zu halten.
Sie richten Ihre Anlagestrategien an wissenschaftlichen Erkenntnissen der Kapitalmarktforschung aus. Wie kann sich der Anleger das vorstellen? Können Sie uns ein Beispiel geben?
Funke: Unsere systematisch regelgebundenen Investmentansätze leiten sich direkt aus der Wissenschaft ab. Zum Beispiel zeigt eine Reihe an Untersuchungen, dass niedrig bewertete Aktien, Titel mit geringem Risiko oder hoch profitable Werte auf lange Sicht eine deutliche bessere Rendite aufweisen als der Gesamtmarkt. In unseren Anlagestrategien nutzen wir diese Erkenntnisse der Wissenschaft, indem wir Aktien mit diesen Merkmalen deutlich übergewichten. Dies ermöglicht uns beispielsweise Anlegern, die in Wachstums- und Technologiesegmente investieren möchten, ein passendes Portfolio zu strukturieren. Gleichzeitig können wir mit unserer Vorgehensweise auch eine maßgeschneiderte Anlagestrategie für den langfristig konservativ orientierten Anleger anbieten. Diese orientiert sich klar an wissenschaftlichen Erkenntnissen und liefert dadurch einen Mehrwert.
Wie sind Sie mit diesem Ansatz insbesondere während der Corona-Krise gefahren?
Funke: Da unser systematischer Investmentansatz uns vor Gier und Angst schützt, sind wir während der Corona-Krise ruhig geblieben. Viele Anleger, die vor allem auf ihr Bauchgefühl hören, haben mitten im Crash aus Panik ihre Aktien verkauft, häufig hohe Verluste realisiert und die Erholungsrallye nicht mitgemacht. Im Vergleich sind unsere Depots verhältnismäßig gut durch die Krise gekommen.
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