
Aktiensplit bei Apple und Tesla: Gute Grundlage für steigende Kurse
Herr Wieser, können Anleger aus Splits etwas über die Aussichten der jeweiligen Aktie ableiten?
Frank Wieser: Aktiensplits machen den Wert „leichter“ und ermöglichen somit auch Retailinvestoren einen Zugang zum Titel. Insofern sind Aktiensplits zwar kein Garant für weiterhin steigende Kurse, aber immerhin eine gute Grundlage. Das Management unterstreicht damit seine positiven Zukunftsaussichten, was sich meistens in einer sofortigen Kursreaktion ablesen lässt. Die Aktienbewertung bleibt zwar unverändert, aber alleine dass es zu einem Split kommt sorgt regelmäßig für sofortige Kurssteigerungen. Das erinnert manchmal an eine „Sich selbst erfüllende Prophezeiung“
Sehen Sie Parallelen zu 1997 und 1999, als sich Aktienspilts im Tech-Bereich ebenfalls häuften?
Frank Wieser: Auf dem Höhepunkt des Technologiebooms in den Neunziger Jahren waren Aktiensplits ein beliebtes und täglich diskutiertes Instrument des Managements. Insofern ist es verständlich, dass man sofort Parallelen zur damaligen Zeit zieht. In der heutigen Realität gibt es aber kaum Zusammenhänge, denn dann hätten schon viel mehr Technologieunternehmen Aktiensplits eingesetzt. Bezeichnend ist das Verhalten Amazons, die ja eigentlich prädestiniert für einen solchen Schritt wären, sich aber höflich mit Äußerungen dazu zurückhalten. Auch von den großen asiatischen Wachstumsunternehmen hört man wenig zu dem Thema, so dass gewisse Ähnlichkeiten erst mal nur auf dem Papier stehen. Von einem Boom bei Aktiensplits kann derzeit keine Rede sein.
Mit unseren Social Media Kanälen bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Sie finden uns auf: Facebook | LinkedIn | Twitter | YouTube