Bitcoin-Halving: Das müssen Sie wissen

Bitcoin-Halving: Das müssen Sie wissen


Im April 2024 steht wieder ein Bitcoin-Halving an. Was das für den Bitcoin-Kurs bedeutet und was die möglichen Folgen für andere Kryptowährungen sind, beantwortet der Frankfurter Vermögensverwalter und Bitcoin-Experte Markus van de Weyer.

Was versteht man unter dem Bitcoin-Halving?

Markus van de Weyer: Das Halving (Halbierung) ist ein Ereignis im Bitcoin-Netzwerk, das etwa alle vier Jahre stattfindet.

Dabei wird die Anzahl der neuen Bitcoins, die Miner (Personen, die Bitcoin-Transaktionen validieren und neue Blöcke zur Blockchain hinzufügen) als Belohnung erhalten, halbiert.

Ursprünglich erhielten Miner 50 Bitcoins pro Block. Nach dem ersten Halving im Jahr 2012 wurde diese Zahl auf 25 reduziert, dann im Jahr 2016 auf 12,5 und im Jahr 2020 auf 6,25. Im April 2024 wird jetzt wiederum um 50% reduziert.

Das Ziel des Halvings ist es, die Inflation (Wachstum neuer Bitcoin) zu reduzieren und sicherzustellen, dass nicht alle Bitcoins zu schnell abgebaut werden. Da die Gesamtzahl der Bitcoins, die jemals existieren werden, auf 21 Millionen begrenzt ist, sorgt das Halving dafür, dass die letzten Bitcoins erst im Jahr 2140 abgebaut werden.

Inwiefern kann sich dieser Prozess auf den Wert des Bitcoins auswirken? Was waren die Auswirkungen in der Vergangenheit?

van de Weyer: In der Vergangenheit führte das Halving zu einem dramatischen Preisanstieg von Bitcoin. Die Reduktion des täglichen Angebotes um 50% sorgt bei angenommen gleichbleibender Nachfrage zu einer Verknappung, die sich in steigenden Preisen niederschlägt.

  • Vor dem ersten Halving 2012 lag der Kurs bei knapp 10 USD, und stieg in der Spitze bis auf 1.100 USD.
  • Vor dem zweiten Halving 2016 lag der Kurs bei circa 650 USD, und stieg in der Spitze bis auf fast 20.000 USD.
  • Vor dem dritten Halving 2020 lag der Kurs um die 8.000 USD, und stieg in der Spitze bis auf circa 67.000 USD.

Die Preisangaben sind nur ungefähr, da der Handel von Bitcoin besonders in der Vergangenheit oftmals über eher intransparente Plattformen lief.

Vorsichtigerweise sollte man nicht mit den exorbitanten Steigerungen der bisherigen Halvings rechnen, ein deutlicher Preisanstieg vom heutigen Niveau ist durchaus realistisch.

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Hat das auch Auswirkungen auf andere Kryptowährungen?

van de Weyer: In der Vergangenheit wies die Rallye am Kryptomarkt immer ähnliche Strukturen auf:

  • Bitcoin bewegt sich als erstes, und am kräftigsten, und führt den Markt mit weitem Abstand an.
  • Sobald sich die Rallye bei Bitcoin verlangsamt, übernimmt Ethereum, die zweitgrößte Kryptowährung, die Führung.
  • Mit einem gewissen zeitlichen Abstand folgen dann die sogenannten größeren „Altcoins“, und danach geringer kapitalisierte kleinere Coins.

Je kleiner die Marktkapitalisierung, desto größer war in der Vergangenheit die Performance.

In diesem Zyklus könnte die Rallye insbesondere durch die zunehmende Adaption der Blockchain-Technologie in der realen Welt beflügelt werden, mit entsprechenden Auswirkungen auf die jeweiligen Coins.

Kryptowährungen wie Bitcoins oder Ethereum sind eine heiße, aber auch umstrittene Geldanlage. Uwe Zimmer, Geschäftsführer der z-invest GmbH in Köln beschäftigt sich seit Jahren mit Kryptowährungen und gibt im V-CHECK Podcast Antworten rund um Bitcoin & Co.

Sollte ein Teil des Vermögens in Kryptowährung investiert werden?

van de Weyer: Die Zulassung der Bitcoin ETF in den USA im Januar 2024 ist ein großer und wichtiger Schritt, den Markt aus Anlegersicht zu regulieren, mit verlässlichen Partnern anstelle von unregulierten Plattformen.

Unserer Meinung nach gehören Kryptowährungen in jedes Depot eines Anlegers, der bereit ist, Schwankungen seiner Vermögenswerte auszuhalten, um höhere Renditen erzielen zu können. Wie groß dieser Anteil sein sollte, hängt von der persönlichen Risikobereitschaft sowie den anderen Vermögenswerten ab.

Da der Handel und die Besteuerung von Kryptowährungen kompliziert sind, sollte eine Depotlösung mit erfahren Partnern die erste Wahl für in diesem Markt unerfahrene Anleger sein. In dem Schritt kann der Anteil an Kryptowährungen auch auf die sonstigen Vermögenswerte optimal abgestimmt werden.

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Das Interesse an sogenannten Krypto-Assets steigt rasant – ebenso wie aktuell wieder die Kurse. Durch die beträchtlichen Wertsteigerungen in den letzten Monaten in Verbindung mit den vereinfachten Zugängen zum Markt, etwa durch Blackrock ETFs, eröffnen sich neue Perspektiven für die Geldanlage. Neben dem Handel mit Krypto-Coins bieten auch andere blockchainbasierte Geschäftsideen und erfolgreiche Projekte im NFT-Bereich spannende Investitionsmöglichkeiten. Die Finanzbehörden stehen angesichts dieser Veränderungen vor noch nie dagewesenen Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die steuerliche Behandlung.

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