
Die E-Rezept-Revolution: Chancen für Onlineapotheken und Investoren
Digitale Transformation mit bürokratischen Hürden
Obwohl es noch einige Zeit dauern wird, bis ausschließlich E-Rezepte verwendet werden, ist das Ende des Papierrezepts absehbar. Derzeit ist das E-Rezept nur für gesetzlich Krankenversicherte flächendeckend verfügbar. Diese erhalten ihr E-Rezept in der Praxis über ihre Versichertenkarte, welche die Verschreibung auf einen Cloudserver lädt. In der Apotheke können sie ihre Karte in ein Lesegerät stecken, um die Verschreibung abzurufen. Alternativ können Versicherte ihr E-Rezept in Form eines ausgedruckten QR-Codes erhalten, den sie dann in der Apotheke vorlegen können. Diese Variante ist aktuell noch für Online-Apotheken obligatorisch. Die Prozedur mag wenig fortschrittlich erscheinen, da der QR-Code auf der Website oder in einer App hochgeladen oder per Post verschickt werden muss. Dadurch unterscheidet es sich zunächst nicht vom herkömmlichen Papierrezept. Es wird jedoch bald einfacher werden. Zukünftig sollen Versicherte ihre Gesundheitskarte mit der NFC-Funktion ihres Smartphones in die App der Online-Apotheke einlesen und übermitteln können. Die endgültige Umsetzung dieses Verfahrens hängt von der Genehmigung durch das Ministerium ab.
E-Rezepte für Privatpatienten bieten Herausforderungen und Wachstumschancen
Auch für Privatpatienten und Beamte ist das E-Rezept noch nicht flächendeckend eingeführt, da diese Gruppen keine elektronische Gesundheitskarte besitzen, um sich auszuweisen. Einige private Krankenversicherungen bieten jedoch bereits einen Online-Check-in über ihre App an. Alternativ können Privatversicherte das ausgedruckte QR-Code-Rezept verwenden.
Innovationschancen durch NFC-Technologie
Für Onlineapotheken dürfte die Einführung der NFC-Funktion via Smartphone und App einen echten Meilenstein darstellen. Die Abwicklung wäre so einfach wie nie zuvor. Patienten könnten ihre Medikamente unmittelbar nach dem Arztbesuch online bestellen und am nächsten Tag in ihrem Briefkasten vorfinden.
In den boomenden Markt der Online-Apotheken investieren
Wer von diesem Trend zur digitalen Verschreibungspraxis profitieren möchte, kann zwischen den beiden börsennotierten Online-Apotheken Redcare Pharmacy (ISIN NL0012044747), die unter der Marke Shop Apotheke agiert, oder der schweizerischen DocMorris (ISIN CH0042615283) wählen. Beide Unternehmen streben langfristig einen Marktanteil von rund zehn Prozent für Online-Apotheken an. Ende 2023 lag der Marktanteil in Deutschland lediglich bei 0,7 Prozent. Die Kurse der beiden Online-Apotheken stiegen 2023 bereits deutlich an, und beide Unternehmen erwarten weitere Verbesserungen im laufenden Jahr. Deutschland ist mit einem Umsatz von rund 56,5 Milliarden Euro der größte Pharmamarkt in Europa. Apotheken erwirtschaften davon 48,6 Milliarden Euro, während Kliniken 7,9 Milliarden Euro ausmachen. Der Gesamtumsatz der Apotheken in Deutschland betrug netto rund 65 Milliarden Euro.
Alexander Späth im Podcast: Die Fieberkurve für Gesundheitsaktien zeigt nach oben
Spätestens seit BioNTech und Co. ist die Gesundheits- oder auch Health Care Branche auf dem Zettel der Anlegerinnen und Anleger. Doch der Boom der Aktien aus dem Gesundheitswesen hat schon viel früher begonnen. In den letzten 20 Jahren verzeichnete der Index MSCI World Health Care eine durchschnittliche Wertentwicklung von mehr als 9 Prozent pro Jahr. In diesem Jahr ist der Sektor aus mehreren Gründen für Anleger spannend, meint Alexander Späth, Leiter Portfoliomanagement/Research bei der KIDRON Vermögensverwaltung GmbH in Stuttgart, im V-CHECK Podcast.
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