Risiken bei breiten Indizes beachten - MSCI World als Basis

Risiken bei breiten Indizes beachten - MSCI World als Basis


Der MSCI World Index ist ein solides Fundament für Einsteiger, aber auch bei diversifizierten Investments ist Vorsicht geboten. Um die Ausgewogenheit in Bezug auf Regionen, Branchen, Währungen und Bewertungen zu gewährleisten, ist regelmäßiges Neuausrichten des Investments im MSCI World unerlässlich.

Der MSCI World Index ist seit 2010 äußerst erfolgreich gewesen und stellt grundsätzlich eine ausgezeichnete Grundlage für Anfänger dar. Dennoch sollten Anleger auch bei solch breit diversifizierten Investments nicht zu sorglos sein. Der MSCI World wird hauptsächlich von US-amerikanischen Aktien dominiert, insbesondere von Tech-Giganten wie Amazon, Microsoft und Tesla. Für Anleger im Euro-Raum bedeutet dies sowohl regionale als auch Währungsrisiken.

Diese Risiken dürfen nicht unterschätzt werden. Wer Anfang 1999 in den MSCI World Index investierte, erzielte erst nach über 13 Jahren Gewinne in Euro. Im Jahr 2000 platzte die Internetblase, und der Wert des US-Dollars sank. Während der Nullerjahre verlor der Dollar gegenüber dem Euro bis zu 40 Prozent an Wert. Es ist wichtig zu bedenken, dass europäische Aktien, Rohstoffe und Schwellenländeraktien in dieser Dekade besser abschnitten als amerikanische Aktien. Sie sind jedoch im MSCI World Index unterrepräsentiert und konnten die Verluste aufgrund von Währungsschwankungen nicht ausgleichen.

Es gab viele Perioden, in denen US-Aktien, trotz ihrer hohen Gewichtung, nicht besonders gut abschnitten. Von Anfang der 1970er bis 1990 lagen die US-Aktienmärkte tendenziell hinter dem Rest der Welt zurück. In den 1970er Jahren wurden beliebte Wachstumsaktien wie Polaroid, Texas Instruments, Coca-Cola, IBM, McDonald’s und andere durchschnittlich mit dem 50-fachen des Gewinns bewertet. Dann wurden japanische Aktien im Weltindex bis 1990 immer stärker gewichtet, bis sie fast 40 Prozent des Index ausmachten. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 100 waren sie jedoch überbewertet.

In den 1990er Jahren überholten US-Aktien erneut die globale Konkurrenz, nur um zwischen 2000 und 2009 wieder schlechter abzuschneiden. Besonders das Jahr 2010 war dramatisch. Euro-Anleger, die damals in den MSCI World investierten, erlebten rückblickend betrachtet viele Abstürze. “Normale” Aktien waren plötzlich nicht mehr angesagt, während Rohstoffe und Aktien aus Schwellenländern zu den Gewinnern gehörten.

Um die regionale Diversifikation, Branchenvielfalt, Währungsaufteilung und die unterschiedlichen Bewertungen ausgewogen zu gestalten, ist es ratsam, regelmäßig Anpassungen im Investment im MSCI World vorzunehmen. Obwohl Unternehmen in der Gesamtheit auch in Krisenzeiten Gewinne erzielen, erhöht eine Überbewertung von Unternehmen das Absturzrisiko und mindert die Renditechancen. In der Regel kehrt jede Anlageklasse früher oder später zu ihrem langfristigen Durchschnitt zurück.

Kleinere Unternehmen, europäische Aktien und Schwellenmärkte haben in der Vergangenheit unterdurchschnittlich abgeschnitten und sind derzeit wenig oder gar nicht im MSCI World vertreten. Sie sind jedoch im historischen Vergleich relativ preiswert. Daher eignen sie sich gut als Fonds- oder Index-Investition, um mögliche Rückschläge von überbewerteten Unternehmen im MSCI World auszugleichen.

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