
Worauf Profis bei der ETF-Auswahl achten
Indexauswahl: Bevor Sie sich für einen ETF entscheiden, sollten Sie sich mit den Aktien, Sektoren und
Ländern vertraut machen, aus denen sich die Benchmark zusammensetzt, die der ETF abbilden soll. Achten Sie nicht ausschließlich darauf, welche Aktien ein ETF enthält, sondern auf deren Gewichtung
(Marktkapitalisierung) und ob sie zu Ihrer gewünschten Asset Allokation passen. So machen zum Beispiel
die fünf größten Technologiewerte Facebook (Meta, ISIN US30303M1027), Amazon (ISIN US0231351067), Apple (ISIN US0378331005), Netflix (ISIN US64110L1061) und Alphabet (Google, ISIN US02079K3059) aufgrund ihrer hohen Marktkapitalisierung einen erheblichen Teil des S&P 500 aus und beeinflussen die
Indexrendite überproportional.
Kosten: Obwohl ETFs im Allgemeinen weniger laufende Kosten verursachen, kann der Preisunterschied zwischen ETFs erheblich sein. Eine Möglichkeit, die Kosten zu beurteilen, ist ein Blick auf die Total Expense Ratio (TER). Sie liefert eine Schätzung der jährlichen Gebühren. Darin enthalten sind Verwaltungs-, Rechts-, Betriebs- und Marketingkosten, die von der Rendite abgezogen werden. Eine niedrigere TER kann auf lange Sicht zu höheren Renditen führen. Hinzu kommen etwa Transaktionsgebühren und Steuern. Diese Kosten sollten in die Rendite eingerechnet werden, um einen Vergleich von ETFs zu ermöglichen.
Wertentwicklung & Tracking Error: Die Abweichung zwischen der realen Rendite eines ETFs und der jeweiligen Benchmark-Rendite wird als Tracking Error bezeichnet. Ein guter ETF minimiert diese Tracking-Differenz, die theoretisch der Marktrendite des Index abzüglich der laufenden Kosten des ETFs entspricht. Um die Tracking-Differenz zu bewerten, vergleichen Sie ETFs, die den gleichen Index über den selben Zeitraum abbilden, indem Sie ihre Gesamtrenditen gegenüberstellen. Ein niedriger Tracking Error deutet auf eine genauere Nachbildung des Index hin, während ein höherer Tracking Error darauf hinweisen kann, dass der ETF nicht die erwartete Leistung erbringt.
Fondsgröße: Ein höheres Fondsvolumen deutet auf eine größere Nachfrage nach dem ETF hin. Das führt zu engeren Geld-Brief-Spannen und zu niedrigeren Handelskosten. Darüber hinaus erleichtert es die Fondsgröße, Anteile des ETFs auszugeben und zurückzunehmen. Das kann dazu beitragen, dass der Marktpreis des ETFs seinem Nettoinventarwert entspricht. Eine Mindestfondsgröße von 250 Millionen Dollar sollte eine ausreichende Handelsliquidität gewährleisten.
Track Record: Was das Alter (Track Record) betrifft, so werden ältere ETFs bevorzugt. Die längere Datenreihe ermöglicht es Anlegern, die Performance mit ähnlichen Fonds zu vergleichen. Achten Sie auf Fonds, die mindestens drei Performancejahre aufweisen.
Replikationsmethode: ETFs mit physischer Replikation bilden den Index meist 1:1 ab. Die zugrunde liegenden Vermögenswerte sind meist leicht zu identifizieren. Bei der synthetischen Replikation werden oft Derivate eingesetzt, die mit einem Kontrahenten-oder Emittentenrisiko verbunden sind. Die physische Methode ist nicht immer effizienter, da der Einsatz von Derivaten mit zusätzlichen Kosten verbunden ist, die den Tracking Error und ihre Fondskosten verringern können.
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