
Kennen Sie das magische Dreieck der Geldanlage?
Wer würde nicht gerne ein Finanzprodukt haben, das höchste Ertragschancen quasi ohne Risiko bei kurzer Anlagedauer verspricht? Das wäre fast so schön wie der alte Traum, Blei zu Gold verwandeln zu können. Aber wer das magische Dreieck der Geldanlage kennt, weiß sofort, das funktioniert so nicht.
Nüchterne Erkenntnis
Hinter dem mystisch klingenden Begriff „Magisches Dreieck“ verbirgt sich eine ganz nüchterne Erkenntnis. Denn es gibt drei Ziele bei Kapitalmarktinvestments, die miteinander konkurrieren: Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit. Alle gleichzeitig zu verwirklichen, ist nicht realistisch, bei mindestens einem muss man Abstriche machen. Typisches Beispiel ist der Aktienmarkt. Erfahrungsgemäß bieten sich dort vergleichsweise hohe Renditechancen, aber wer sich hier engagiert muss mit dem Risiko von Verlusten leben und genug Geduld mitbringen, um Kursschwankungen auszusitzen. Wer sein Geld dagegen schon morgen dringend brauchen könnte und ein Minus nur schwer verkraften kann, der ist mit einem Tagesgeldkonto besser bedient, das aber nur geringe Zinserträge bietet. Aber was heißt das in Zeiten von Inflation, in denen das sprichwörtliche Ersparte unter dem Kopfkissen mehrere Prozent Kaufkraft im Jahr verliert?

Vermögen erhalten
Gerade bei langfristigen Sparzielen, etwa für die Altersvorsorge oder einen Grundstock für den Hausbau von Kindern in zehn oder 20 Jahren, gilt es, das reale Ergebnis im Auge zu behalten. Das ist auch keine magische Rechnung, sondern die ganz handfeste Frage, was gibt es für das angelegte Ersparte zu kaufen, wenn es in ferner Zukunft gebraucht wird? Deswegen machen bei den momentanen Inflationsraten viele klassische Sparprodukte nur begrenzt Sinn. Die Zahlen auf dem Konto werden dort zwar sicher kontinuierlich größer, aber im Supermarkt gibt es gleichzeitig trotz der mageren Zinserträge immer weniger Waren im Einkaufskorb dafür. Aber heißt das jetzt für alle, Börse statt Sparbuch? Tatsächlich spricht auf lange Sicht viel dafür, dass gut aufgestellte, innovative Unternehmen die momentan angespannte Situation meistern werden. Sich hieran über Aktien zu beteiligen, dürfte Anlegern gute Chancen bieten, Vermögen selbst in inflationären Zeiten in den nächsten Jahren wertstabil zu erhalten. Aber Vorsicht, es gilt eine sorgfältige Auswahl zu treffen, denn die angespannte Situation werden nicht alle gleich gut verkraften und Stimmungstiefs, die zeitweise auch die Kurse aussichtsreicher Unternehmen drücken, gibt es immer wieder.
Balance finden
Aktien sind nicht immer die perfekte Anlageform und festverzinsliche Alternativen oder klassische Sparkonten sind nicht plötzlich alle unnötig. Für jeden ist es zum Beispiel sinnvoll, eine Geldreserve aufzubauen, falls die Waschmaschine ausgetauscht werden muss oder eine teure Autoreparatur anfällt. Hier ist die schnelle, sichere Verfügbarkeit auf einem Tagesgeldkonto wichtiger als die Ertragschance. Das ist am Ende alles auch keine „entweder oder“-Frage. Denn grundsätzlich ist es immer eine gute Idee, nie das ganze Vermögen nur auf eine Karte zu setzen, das gilt auch bei Börsenprofis. Hier nennt sich dieses Prinzip Diversifikation, wenn darauf geachtet wird, möglichst verschiedene Branchen, Länder, Währungsräume etc. in einem Depot zu verbinden. Kommt es in einem Bereich zu Problemen, ist dann nicht gleich das ganze Portfolio von Verlusten bedroht und gut laufende Werte können im Idealfall das Minus sogar ausgleichen. Dieses Streuungs-Prinzip lässt sich auch wunderbar für die eigene Vermögensstruktur nutzen. Warum nicht mit einem sehr wahrscheinlich erst in vielen Jahren benötigten Teil des Vermögens breit gestreut Risiken mit höheren Ertragschancen eingehen, aber das Geld für den Urlaub im nächsten Jahr trotzdem auf dem Sparbuch ansammeln?
Könnte man die eine perfekte Anlageform erschaffen, würde sie bei höchster Sicherheit beste reale Rendite bringen und jederzeit verfügbar sein. Leider gibt es das in der Realität so nicht, aber die Eckpunkte des magischen Dreiecks sollten trotzdem bei einer soliden Aufstellung alle bedacht werden. Hier mit klug gewählten Schwerpunkten eine gute Balance zu finden ist kein Hexenwerk, sondern die Grundlage unseres täglichen Geschäfts als Vermögensverwalter. Was dabei im Vordergrund steht, sind die persönlichen Präferenzen unserer Kunden. Die gilt es gemeinsam zu analysieren und immer wieder an sich verändernde Lebenssituation anzupassen. Ein Auszubildender oder eine Studentin hat in der Regel ganz andere finanzielle Ziele als junge Eltern oder ein baldiger Ruheständler. Auch nicht jeder kann bei Kursschwankungen, wie wir sie gerade erst erlebt haben und im momentan unsicheren Umfeld auch jederzeit wiedererleben könnten, weiter ruhig schlafen und auf die Erholung in ferner Zukunft warten. Deswegen gilt es, die Anlagestruktur anhand der individuellen Risikotoleranz, angestrebten Ertragschancen und dem möglichen Anlagehorizont auszutarieren – ganz ohne Magie, sondern mit Vernunft und Weitblick.

Mit unseren Social Media Kanälen bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Sie finden uns auf: Facebook | LinkedIn | YouTube | Instagram | Pinterest