
Nachhaltige Geldanlage - So sichern Ruheständler ihr Vermögen
Ausgangslage: Ein Ehepaar hatte gerade den vorzeitigen Ruhestand begonnen, als Inflation, Zinswende und Ukraine-Krieg die Börsen gen Süden schicken. Die Rentner verfügen über ein Vermögen von 600.000 Euro. Ihnen ist wichtig, nachhaltig zu investieren. Aufgrund ihres Alters/Risikoprofils wünschen sie regelmäßige Zinszahlungen von nachhaltigen Unternehmen. Sie sind bereit, einen Teil ihres Vermögens in Aktien anzulegen.
Vorbereitung: Spätestens mit Beginn des Ruhestands sollte die Liquidität so erhöht werden, dass sie für drei Jahre ausreicht. Dadurch soll vermieden werden, dass Aktien billig in einem Abschwung verkauft werden müssen, weil man Geld benötigt. Das heißt entgegen der verbreiteten Meinung nicht, dass ältere Anleger Aktien meiden müssen. Im Gegenteil! Schließlich hat ein Portfolio zu Beginn des Ruhestands einen wahrscheinlichen Zeithorizont von 20 bis 25 Jahren. Wer die Renditechancen, die der Aktienmarkt über eine so lange Zeit bietet, nicht nutzt, handelt fahrlässig.
Portfolio: Nach ausführlicher Beratung entscheidet das Ehepaar: Das Portfolio soll hälftig auf Aktien und Zinspapiere (Renten) nachhaltig wirtschaftender Unternehmen aufgeteilt werden. Zuvor wird der benötigte Betrag für zwei Jahre entnommen. Auch das Geld für ein weiteres Jahr wird abgezweigt und wandert in eine konservative Geldanlage.
Die Hälfte der Aktienquote von 50 Prozent fließt in einen Fonds, der bei Aktienabschwüngen die Positionen im Portfolio absichert. Dadurch können Verluste deutlich reduziert werden. Zudem orientiert sich dieser Fonds an einem Nachhaltigkeitsindex, der zwei Mal im Jahr neu bestimmt wird. Die zweite Hälfte des Aktienanteils wird auf neun nachhaltige Aktienfonds und -ETFs verteilt.
50 Prozent des Portfolios wandern in nachhaltige Anleihen. Dieses Geld wird auf fünf aktiv verwaltete Rentenfonds verteilt, die nach unterschiedlichen Prinzipien arbeiten. Darin finden sich Fonds mit globalen Rentenpapieren, mit variabel verzinslichen Anleihen oder Mikrofinanz-Krediten.
Entnahmeplan: In bestimmten Abständen werden Dividendenzahlungen, Ausschüttungen der Rentenfonds und Kursgewinne bei Aktien abgeschöpft, um den Liquiditätstopf zu füllen. Selbst ein deutlicher Abschwung am Aktienmarkt dauert in aller Regel nicht länger als zwei bis drei Jahre. Daher sollten die liquiden Mittel für zwei Jahre und sehr konservativen Anlagen für ein Jahr ausreichen, um im Ruhestand durch eine Schlecht-Wetter-Phase am Aktienmarkt zu kommen. Mit zunehmenden Alter kann das Ehepaar die Rentenquote erhöhen und die Aktienquote senken.
Vermögensausblick: Dieses Depot sollte eine jährliche Rendite von drei bis vier Prozent abwerfen. In drei Jahren kommen so rund 60.000 Euro zusammen, die sukzessive in den Liquiditäts-Topf fließen. Bei einem Geldbedarf von 20.000 Euro jährlich wird der Kapitalstock somit erhalten.
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