
"Frauen sollten ihre eigene finanzielle Unabhängigkeit selbst in die Hand nehmen"

Was sollten Frauen tun, um finanziell unabhängig zu sein?
Carmen Bandt: Frauen sollten ihr eigenes Leben und ihre eigene finanzielle Unabhängigkeit selbst in die Hand nehmen, sich nur auf sich selbst verlassen und nicht damit rechnen, dass dies ein möglicher (Ehe)Mann tut. Ganz nach dem Motto: selbst ist die Frau!
Die wichtigsten Aspekte sind folgende:
1. Einkommen und Einkommenssicherung. Auch von gesetzlicher Seite ist kaum noch ein nachhaltiger Unterhalt für Frauen selbst in der Ehe vorgesehen. Eine berufliche Tätigkeit, auch während der Kinderphase, ist also quasi ein „Muss“. Gewisse Pausen und auch Teilzeittätigkeiten können gut eingeplant werden, ein kompletter Ausstieg sollte „Frau“ sich aber äußert gut überlegen. Außerdem muss geregelt werden, wie Familien-Care-Arbeit der Frau ausgeglichen wird, während der Mann Karriere macht, sollte sich das Paar für ein solches Familienmodell entscheiden. Ein Ehevertrag bietet sich dafür an.
2. Für die Einkommenssicherung müssen wenige, aber „gut sitzende“ Versicherungen abgeschlossen werden.
3. Weiter entscheidend ist die Altersversorgung der Frau. Diese sollte zu keinem Zeitpunkt vernachlässigt oder vergessen werden. Tritt die Frau in der Familienphase zurück, muss auch hier ein Ausgleich geschaffen werden (möglicherweise über Ehevertrag). Fürs Alter muss ein ausreichendes Renteneinkommen geschaffen werden. Ein/e gute/r Finanzberater/in kann unter Berücksichtigung der Inflation hier zu einer vernünftigen Größenordnung raten und die passenden Finanzprodukte empfehlen.
Warum ist das für Frauen gerade so schwer?
Bandt: Die Statistik spricht deutliche Worte: Altersarmut hat ein weibliches Gesicht. Noch immer üben zu wenige Frauen einen Vollzeitberuf aus und stehen finanziell auf eigenen Füßen und übernehmen für Ihre Altersversorgung die Verantwortung. Viele Frauen haben einen Teilzeitberuf oder sind geringfügig und seltener sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Frauen melden sich weniger häufig arbeitslos, haben geringere Erwerbschancen und beziehen länger Sozialleistungen.
Bei vielen typischen „Frauenberufen“ handelt es sich um schlecht bezahlte Dienstleistungsberufe.
Viele Frauen beschäftigen sich nicht so gerne mit Finanzen und viele Frauen sprechen auch nicht so gerne über Geld. Oft liegt der Grund in der Erziehung und einem klassischen Rollenbild, das noch oft über die Familie oder die Gesellschaft übermittelt wurde.
Zu lange war es auch gesetzliche Vorschrift: wollte eine Frau arbeiten, konnte sie das nur mit Zustimmung ihres Ehemannes. Erst 1977 wurde das Gesetz geändert. Das ist noch gar nicht so lange her!

Was können Sie tun, um Ihre Ängste hinsichtlich Aktien zu überwinden?
Bandt: Hier hilft eine gute, vertrauensvolle Beratung und etwas Beschäftigung mit der Materie! Dabei erkennt „Frau“ sicher schnell, dass Aktien zwar stark schwanken können, sich diese Schwankungen jedoch über die Jahre ausgleichen. So sind Aktien für lange Anlagehorizonte (10 Jahr und mehr) recht „ungefährlich“, sofern auf eine breite Streuung beachtet wird. Insbesondere eignet sich diese Anlage für langfristig angelegte Sparpläne sehr gut, weil hier ein weiterer Risikoausgleich durch das regelmäßige Sparen/Anlegen geschaffen wird. „Frau“ soll einfach den ersten Schritt wagen und einen Versuch starten. Es wird nur wenige Jahre benötigen, damit die Erfahrung wächst und die Sicherheit kommt.
Schlussendlich liegt hier die größte Effizienz des Vermögensaufbaus: gerade über lange Anlagezeiträume eine möglichst optimale Rendite zu erzielen!
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