Emerging Markets: Risikobereitschaft für attraktives Aufwärtspotenzial

Emerging Markets: Risikobereitschaft für attraktives Aufwärtspotenzial


Langfristig gesehen können Schwellenländer an wirtschaftlicher Kraft zulegen. Ebenso sind dort weiterhin sehr werthaltige und vor allem günstig bewertete Aktien zu finden. Daher sind sie für Anleger interessant.

In Zeiten von Krieg, Rezessionssorgen, hoher Inflation und starken Schwankungen über alle Assetklassen hinweg geht es für viele Anleger um kurzfristige Wertsicherung. Das ist verständlich, aber genauso sollten auch die langfristigen Perspektiven nicht aus dem Blick geraten. Anleger benötigen auch in Krisenzeiten Investmentmöglichkeiten, die in Zukunft als gute Beimischung taugen. Dazu zählen beispielsweise die Emerging Markets. Zwar sind auch diese durch die globalen Krisen und die steigenden Rohstoffpreise getroffen. Aber deren Wachstumspotenziale sind langfristig stabil, und auch auf kurze Sicht übertreffen viele Schwellenländer die Konjunkturerwartungen der westlichen Industrienationen.

So gehen beispielsweise Prognosen der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) im „Asian Development Outlook“ davon aus, dass die Wirtschaftsleistung in Asiens Schwellenländern 2022 um 4,2 Prozent zugelegt hat und 2023 um 4,6 Prozent zunehmen wird. „Laut unseren Prognosen bleibt Asien bei der wirtschaftlichen Erholung auf Kurs“, sagte ADB-Chefvolkswirt Albert Park laut eines Berichts im „Handelsblatt“. Indien beispielsweise, Asiens drittgrößte Volkswirtschaft nach China und Japan, sollte der ADB zufolge 2022 ein Wirtschaftswachstum von sieben Prozent aufweisen und für 2023 von 7,2 Prozent aufweisen. Auch andere asiatische Länder beziehungsweise Regionen weisen laut der Asiatischen Entwicklungsbank interessante Wachstumsquoten auf. Die Prognose für Südasien für 2022 bleibt bei 6,5 Prozent, wird aber für 2023 aufgrund der Abschwächung in Bangladesch und der Überschwemmungen in Pakistan geringfügig von 6,5 auf 6,3 Prozent gesenkt. Die Prognose für Südostasien für 2022 wird aufgrund des robusten Verbrauchs und der Erholung des Tourismus in Malaysia, den Philippinen, Thailand und Vietnam von 5,1 auf 5,5 Prozent angehoben. Die Prognose für 2023 wurde auf 4,7 Prozent nach unten korrigiert.

Das bedeutet: In den Schwellenländern sind weiterhin sehr werthaltige und vor allem günstig bewertete Aktien zu finden. Vor allem für Value-orientierte Anleger ist das interessant. Sie können damit von aufstrebenden Aktienmärkten in aller Welt und einer langfristigen Outperformance gegenüber dem MSCI Emerging Markets Index profitieren. Die wichtigsten entscheidungsrelevanten Kennzahlen für Value-orientierte Anleger in den Emerging Marktes sind Substanz- und Ertragsbewertungskennzahlen wie Kurs/Buchwert-Verhältnis, Kurs/Cashflow-Verhältnis, Kurs/Gewinn-Verhältnis, Dividendenrendite, Eigenkapitalrendite etc.

Auf der anderen Seite haben die Emerging Markets schon immer einer erhöhte Risikobereitschaft benötigt, um langfristig vom attraktiven Aufwärtspotenzial zu profitieren. Es sind vor allem politische Risiken, die eine Rolle spielen. Viele Schwellenländer sind aus westlicher Perspektive keine vollständig entwickelten Demokratien, sodass die Märkte unter ungünstigen politischen Entwicklungen beziehungsweise Entscheidungen leiden können. Das Risiko von politischen und damit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verwerfungen ist höher als in gesättigten westlichen Märkten. Es können auch höhere Liquiditäts-, Währungs-, Regulierungs- und Rechtsrisiken bestehen. Derzeit blicken Investoren vor allem darauf, dass die schnelle Anhebung der Leitzinsen vieler Zentralbanken hoch verschuldete Schwellenländer in eine prekäre Lage bringen dürfte. Für die Schwellenländer können ein stärkerer US-Dollar und eine geringere globale Risikobereitschaft eine schwierigere Zukunft bringen.

Diese Risiken gilt es zu bewerten. Es kommt also mehr als je zuvor darauf an, die Zielregionen genau auszuwählen. Russland beispielsweise hat sich durch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf Jahre ins Abseits gestellt, sodass Russland recht sicher aus der Reihe der BRIC-Staaten herausfallen wird. Interessanter werden vielmehr die Outreach-Staaten (O-5), das sind China, Indien, Südafrika, Brasilien und Mexiko. Wichtiger als Akronyme sind aber eine breite Diversifizierung unter Berücksichtigung von Wachstum und Bewertung.

Die Diversifizierung kann beispielsweise über aktive Fonds hergestellt werden. Dabei stehen die spezifische Länderkompetenz und strategische Weitsicht des Asset Managers bei der Auswahl der Werte im Fokus. Ein Beispiel ist der „Global Advantage Emerging Markets High Value Fund“ von Keppler Asset Management. Der Fonds blickt seit Auflage 1993 auf mehr als 300 Prozent Wertzuwachs. Auch MSCI Emerging Markets-ETFs (zum Beispiel „Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF“, „Amundi MSCI Emerging Markets UCITS ETF“ und „UBS ETF (LU) MSCI Emerging Markets UCITS ETF“) können für Investoren interessant sein.

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