Vermögensnachfolge planen? Je früher desto besser!

Vermögensnachfolge planen? Je früher desto besser!


Wer Geld an Kinder oder Enkel weitergeben möchte, sollte nicht ewig damit warten, sondern eine langfristige Strategie haben.

84,4 Milliarden Euro wurden in 2020 laut dem deutschen Bundesamt für Statistik vererbt oder verschenkt. In Anbetracht der Preisentwicklung bei Immobilien und Aktien wird diese Summe im letzten Jahr wohl kaum weniger geworden sein. Zudem muss man wissen, dass die Zahlen von der Finanzverwaltung stammen und nicht jede Erbschaft ist hierin enthalten, sondern nur die steuerpflichtigen. Das Deutsche Institut für Altersvorsorge schätzt, dass pro Jahr zwischen 200 bis 400 Milliarden Euro einen Vermögensnachfolger finden. Im Mittel werden etwas über 70.000 Euro hinterlassen, aber die Unterschiede sind enorm. Rund jeder Achte vererbt nichts oder sogar Schulden und in jedem 50. Fall liegt die Summe über einer Million Euro. Insbesondere bei größeren Nachlässen ist es wichtig, sich rechtzeitig Gedanken über die Vermögensnachfolge zu machen. So lässt sich ein Grundstein für die finanzielle Zukunft nachkommender Generation legen. Zum einen, weil sich dank Freibeträgen bei rechtzeitigen Übertragungen gerade in der eigenen Familie Steuern sparen lassen. Aber das ist nur ein Grund, mit warmen Händen zu geben. Aber auch das will gut überlegt sein.

Früh planen, aber besonnen gestalten

Tatsächlich spricht viel dafür, den Übergang von Vermögenswerten nicht ewig aufzuschieben. Insbesondere wenn die Summen über den innerhalb der engsten Familie geltenden Freibetragsgrenzen liegen. Ein Steuerberater kann zum Beispiel dabei helfen, alle 10 Jahre bis zu 400.000 Euro pro eigenes Kind zu übertragen, ohne einen Cent an den Staat abführen zu müssen. Nicht nur bei Millionenvermögen sollte das Thema rechtzeitig angegangen werden. Aber was ist für einen selbst vertretbar und für die nächste Genration auch nicht zu viel?

Als erster Schritt macht eine umfassende Analyse des eigenen Ist-Zustandes Sinn. Welche Vermögensbausteine gibt es – von den voraussichtlichen gesetzlichen Rentenansprüchen über die eigene Immobilie bis zu Sparguthaben. Zusätzlich sollte abgeklopft werden, wie Notsituationen etwa Arbeitslosigkeit oder eine teure Pflegebedürftigkeit abgesichert sind. Zudem sollte der altersgerechte Aufbau der Anlagestruktur auf den Prüfstand, denn die Balance zwischen Flexibilität und inflationsausgleichenden Ertragschancen verändert sich mit den Jahren. Ein 30-jähriger kann beispielsweise stärker auf die langfristigen Vorteile des Aktienmarkts setzen und mögliche Schwankungen einfach aussitzen. Jemand kurz vor dem Ruhestand, der bald Kapital zum Schließen einer Rentenlücke braucht, der sollte mehr auf Verfügbarkeit achten, auch wenn das etwas kostet.

Erst wenn hier zufriedenstellende Lösungen gefunden sind, zeigt sich der Spielraum für die Vermögensnachfolge. Manchmal kann es zum Beispiel sinnvoll sein, Vermögen zu übergeben, aber sich die Nutzung von Erträgen vorzubehalten. Solche Nießbrauchmodelle kennen viele von Immobilien, aber sie sind auch bei anderen Vermögenswerten eine Option. Gerade bei größeren Summen, komplexen Vermögen wie Unternehmensbeteiligungen oder einem Mitobjektbestand macht es Sinn, mögliche Empfänger langsam heranzuführen. Das ist im Prinzip wie bei einem klassischen Familienbetrieb: Wer einen würdigen Nachfolger aufbauen möchte, sollte den Nachwuchs frühzeitig bei Finanzangelegenheiten einbinden und Schritt für Schritt mehr Verantwortung übertragen.

Vorteile langfristiger Anlagen erleben lassen

Denn eins darf nicht unterschätzt werden: Mit Geld umgehen muss gelernt werden. Damit Vermögen nach einer Übertragung nicht schnell durch Anfängerfehler gefährdet oder einfach verkonsumiert wird, ist es wichtig, den Vorteil einer langfristigen Anlagestrategie zu verinnerlichen. Es macht dafür einen erheblichen Unterschied, ob junge Menschen zum Beispiel das Auf und Ab an der Börse schon selbst kennengelernt haben. Dazu muss aber nicht gleich ein millionenschweres Aktiendepot übertragen werden. Schon ein im Kindesalter eingerichteter Fondsparplan von nur 50 Euro im Monat kann hier einiges bewirken, einen Grundstein fürs Anlageinteresse legen und als gutes Beispiel fungieren. So kann erfahren werden, dass weitblickendes Investieren anders abläuft als das Spiel im Casino. Auf dem eigenen Kontoauszug zu sehen, dass sich dieses langfristig orientierte Handeln unter dem Strich lohnt, ist eine wichtige Lehre. Vermögensnachfolger frühzeitig einzubinden, macht nicht nur aus finanzpädagogischen Gründen Sinn. Um den Familienfrieden zu Lebzeiten und vor allem auch danach zu erhalten, raten wir dazu, sich möglichst bald mit diesen Themen zu beschäftigen und sie transparent zu gestalten. Unabhängiger Rat kann oft dabei helfen, faire und langfristig tragfähige Lösungen zu finden.

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