Echte Werte: Kunst, Diamanten oder Whisky als Geldanlage

Echte Werte: Kunst, Diamanten oder Whisky als Geldanlage


Wenn es um den Schutz des eigenen Vermögens vor Geldentwertung Strafzinsen geht, setzen einige auf echte Sachwerte: Doch taugen Kunst, Diamanten oder Whisky überhaupt als Geldanlage? Dazu Vermögensverwalter Christian Morkun im Interview.
Christian Morkun
Christian Morkun ist Vermögensverwalter bei der Hansen & Heinrich AG in Berlin-Grunewalf.

Was gilt es grundsätzliches bei der Anlage von Geld in Sammlerstücke zu beachten?

Christian Morkun: Drei Dinge spielen hierbei eine entscheidende Rolle – der Preis, die perspektivische Entwicklung und die Auswahl. Alle drei hängen miteinander zusammen. Wer zu einem guten Preis einkauft, ist weniger abhängig von zukünftigen Entwicklungen. Die richtige Auswahl und Fokussierung auf marktbekannte, etablierte Stücke erhöht die Erfolgsaussichten dabei. Außerdem macht es Sinn, bereits im Vorfeld zu definieren, wie wichtig ein kaufmännischer Gewinn gegenüber der persönlichen Leidenschaft für eine Sammlung ist.

Eignen sich Kunst-Objekte wirklich zur Geldanlage, um Vermögen über die Zeit zu retten?

Morkun: Kunst ist einer der ältesten und zugleich beständigsten Sachwerte überhaupt. Besonders bei etablierten Künstlerinnen und Künstlern ist die Volatilität der Preise nicht so hoch. Auch wenn das Transaktionsvolumen im Kunstmarkt seit Anfang 2020 geringer ausgefallen ist, sind die Preise sehr stabil geblieben – dies zeigte sich auch bei Krisen in der jüngeren Vergangenheit. Auch deshalb gilt Kunst als krisenresistent. Trotzdem sollte man ausreichend Zeit mitbringen.

Wie sieht es mit Diamanten aus?

Morkun: Die Art von Diamanten, die sich speziell zur Anlage eignen, sind streng genommen keine Sammlerstücke, sondern eher vergleichbar mit Investments in Rohstoffen. Der Rolle als „Krisenwährung“ sind Diamanten – analog zum Gold – allerdings nicht immer gerecht geworden. So sind die Preise auch im ersten Halbjahr 2020 deutlich gefallen. Weiterhin ist auch die Herkunft aus Konfliktgebieten ein schwieriges Thema, denn die wenigsten Investoren möchten indirekt Rebellengruppen oder totalitäre Regierungen finanzieren. Ein großer Vorteil von Diamanten ist allerdings die große Fungibilität.

Was macht einen Whisky zum Sammlerstück und wo findet man so seltene Fläschchen?

Morkun: Die Kombination aus Wertsteigerung und luxuriösem Genuss hat den Sammlern von Whisky in den letzten Jahren sehr hohe Renditen beschert. Hier zeigt sich eine deutliche Outperformance gegenüber anderen Sammelgebieten. Über die Nachhaltigkeit dieses Trends lässt sich bisher, auch vor dem Hintergrund des relativ kleinen Marktes, noch nicht wirklich viel sagen. Im schlimmsten Fall haben sie zumindest einen besonderen Tropfen im Glas.


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