Warum steigt der CO2-Preis - und was habe ich als Anleger davon?

Warum steigt der CO2-Preis - und was habe ich als Anleger davon?


Das die CO2-Preise steigen werden, gilt als sehr wahrscheinlich. Wie sich diese genau entwickeln, ist aufgrund zahlreicher Faktoren schwer vorauszusagen. Als Anleger kann ich davon profitieren. Doch wie kann ich als Anleger überhaupt in CO2 Zertifikate investieren - und mit wie viel Risiko muss ich rechnen? Fragen dazu an den Berliner Finanzexperten Stephan Witt.
Stephan Witt arbeitet bei der FiNUM.Private Finance AG in Berlin

Der CO2-Preis ist ja bereits gestiegen. Woran liegt das?

Stephan Witt: Die Zahlen der zur Verfügung stehenden CO2-Zertifikate sinkt und neu Aufgelegte Zertifikate werden stetig teurer. Unternehmen die Ihre Zertifikate nicht benötigen können diese dann zum Kauf anbieten und Unternehmen die nicht genug Zertifikate haben, müssen sich dann um den entsprechenden Nachkauf bemühen.
Damit soll eigentlich ein Anreiz zum Bau klimaoptimierter Anlagen geschaffen werden. Solange dieser aber nicht in relevanter Menge erfolgt ist, lockt dieses Thema auch Spekulanten an die von der Verknappung der Zertifikate profitieren wollen.

Was spricht für einen weiter steigenden CO2-Preis in der Zukunft?

Witt: Die Zertifikate werden an den Energiebörsen versteigert beziehungsweise gehandelt. Es gibt immer weniger davon, die Nachfrage sinkt aber kaum, weil der Ausbau von klimafreundlichen Anlagen nur schleppend erfolgt. Daher ist zu erwarten, dass das Gesetz von Angebot und Nachfrage die Preise weiter nach oben treiben wird. Dies wird sich erst mit einer erheblichen Reduktion des CO2-Ausstosses in der Breite ändern.

Worin liegen die größten Risiken, wenn man dort investiert?

Witt: Je schneller die Industrie Ihre Anlagen auf einen geringeren CO2-Ausstoss umrüstet, umso mehr werden die Preise dann auch unter Druck geraten. Das größte Risiko liegt aber in der Gefahr eines politischen Strategiewechsels und einer Neuregulierung des CO2-Marktes.

Wie können Anleger auf einen Anstieg des CO2-Preises setzen, was muss man zu den am befindlichen Produkten wissen und wie funktionieren sie?

Witt: Privatanleger können nicht direkt an den Energiebörsen handeln. Allerdings sind die für institutionelle Investoren und Hedgefunds zugänglich.

Dadurch ist für den Anleger der Handel mit Indexzertifikaten möglich. Das Indexzertifikat lässt den Anleger dann 1:1 an der Entwicklung des CO2 Index teilhaben. Dieses Zertifikate gibt es zusätzlich noch mit Hebeln um einen bestimmten Faktor, sprich der Anleger kann den Ertrag, aber auch das Risiko nochmal um den gewählten Faktor steigern. Der Handel birgt vielfältige Risiken, z.B. das Emittentenrisiko, das Risiko des politischen Kurswechsels oder auch das Risiko des schnellen technischen Fortschritts. Es handelt sich hier also um Spekulationsgeschäfte die keinesfalls den Kern der Vermögensanlage bilden sollten.

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