Edelsteine als Investment: Das raten Finanzexperten

Edelsteine als Investment: Das raten Finanzexperten


Kunstgegenstände, Diamanten oder Farbedelsteine - hier hört man nicht selten von spektakulären Verkäufen. Eine überproportionale Rendite scheint möglich. Lohnt sich der Einstieg in das Geschäft mit Edelsteinen oder sollten sich vor allem Privatanleger lieber davon fernhalten? Fragen dazu an Finanzexperten Stephan Witt.
Stephan Witt arbeitet bei der FiNUM.Private Finance AG in Berlin

Herr Witt, welche Potenziale gibt es bei Edelsteinen? 

Stephan Witt: Hier gilt das Gesetz von Angebot und Nachfrage: Ein Stein kann schnell im Wert steigen, wenn genau diese Art Stein gerade sehr nachgefragt oder entsprechend selten ist. Dadurch kann sich der Wert eine Steines schnell weiter steigern.

Was halten Sie von Edelsteinen im Depot? 

Witt: Grundsätzlich sollte es sich bei einer solchen Anlage nur um eine kleine Beimischung zum Portfolio handeln. Wir raten hier eher zu bewährten Beimischungen wie physischem Gold.

Welche Hürden oder Herausforderungen sehen Sie? 

Witt: Die größte Herausforderung liegt hier sicher bei der Einschätzung des Wertes und der zukünftigen Entwicklung. Während es bei Gold z.B. eine klaren, vom Feingehalt abhängigen, Referenzpreis gibt, liegt die Sache bei Edelsteinen deutlich anders. Es gibt zwar einen Index für die allgemeine Preisentwicklung, aber jeder Stein muss individuell geprüft werden. Hier spielen Faktoren wie Größe, Carat, Reinheitsgrad, Farbe und Schliff eine Rolle. Eine Beurteilung über den tatsächlichen Wert eines Steines kann also nur ein absoluter Experte treffen.

Außerdem kommt hier noch der Unsicherheitsfaktor der Nachfrage hinzu, denn gerade bei der Schmuckverarbeitung werden immer wieder andere Farben und Größen bevorzugt. Als letztes muss man zwingend auf eine seriöse Herkunft der Steine achten, oftmals werden diese auch zur Finanzierung von Kriegen (sog. Blutdiamanten) verwendet. Für den Laien sind Plagiate außerdem oftmals nicht von echten Steinen zu unterscheiden.

Und würden Sie einem Privatanleger zu einem Investment in Edelsteine raten oder eher nicht? Und falls ja, unter welchen Umständen?

Witt: Auf Grund der mangelnden Markttransparenz und dem benötigen Fachwissen raten wir grundsätzlich nicht dazu. Selbstverständlich kann es sich im Einzelfall lohnen, das Familienerbstück seriös schätzen zu lassen und dann je nach Schmuckstück auf steigende Preise zu spekulieren.

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